«Wohnraumnutzung aus individueller Sicht». So heisst eine Studie der Zürcher Hochschule ZHAW, die am Donnerstag veröffentlicht wurde und die auf einer Umfrage unter 1097 Personen in der Deutsch- und Westschweiz beruht. Ältere Menschen beanspruchen angesichts des knappen Angebots in der Schweiz zu viel Wohnraum, ist eines der Resultate der Studie.
Vor allem "Empty Nester", also Personen, deren Kinder bereits ausgezogen sind, verfügen laut der Studie über mehr Wohnraum als nötig. Hauptsächlich bei diesen meist älteren Menschen liege viel Potenzial, das nur ungenügend genützt werde. Die Umzugsbereitschaft sei aber gering, denn die Menschen verzichteten nur ungern auf viel Wohnraum.
Ein heikles Thema. Vor allem kommt die Studie auch etwas überraschend. Entsprechend sind die Leserreaktionen auf den Artikel, der cash am Donnerstag zur Studie veröffentlicht hat.
«Und? Wollt ihr uns jetzt aus unserem eigenen Haus oder Wohnung werfen und enteignen?», schreibt ein Leser dazu. «Jeder hat das Recht zu wohnen, wie er will», meint ein anderer Leser. «Ehrlich, diese Diskussion ist daneben. Wer würde da noch Wohneigentum wollen? Hört auf mit solch lebensfernen Studien», schreibt ein dritter.
Leser Fox verteidigt generell die ältere Generation und holt zum Rundumschlag aus: «Auch wir haben klein gestartet, man ging zu Fuss und Kaffee to go und ähnlichen Mist gab es nicht. Konsumgesellschaft mit Vollkasko-Mentalität. Was soll das Argument sozialer Druck? Soll sie Ihre Eltern aus der Wohnung zwingen? Das Zauberwort heisst sparen und anlegen.»
Neue Wohnungen sind zu teuer
Allerdings sehen andere Leser die Sache auch nüchterner und anerkennen die Tatsache, dass ältere Leute tendenziell zu viel Wohnraum beanspruchen im Vergleich zum Angebot auf dem Markt. Aber die Leser ordnen ein und nennen die Umstände.
Holger etwa schreibt: Wenn eine Person 2006 eine Vier-Zimmer-Wohnung in der Agglomeration von Zürich angemietet habe und dafür aktuell 1400 Franken bezahle, so würde er mit diesem Geld heute noch ein bis maximal zwei Zimmer mieten können. «Das macht keinen Sinn»
Tatsächlich verhindern vielfach fehlende finanzielle Anreize einen Umzug in bescheidenere Wohnverhältnisse, wie auch die Studie festhält. Denn die Neumiete für kleinere Wohnungen ist oftmals teurer als die Bestandsmiete in einer grösseren Wohnung, die man bereits seit längerer Zeit bewohnt.
Für cash-Leser svobi ist klar: Wenn er heute in eine kleinere Wohnung umziehen sollte, die nur wenig billiger sei als seine jetzige, zudem den Umzug bezahlen und teilweise andere Möbel kaufen müsste, «dann ist das logische Ergebnis ein Nein».
(cash)
13 Kommentare
Nur hatten diese Wohnraum Verhinderer auch noch nicht so viel Freizeit wie die heute geifernden Erbschleicher.
Der aufgeführte Preivergleich ist mehr als lachhaft, wären dann die Arbeitszeiten und Löhne aufzurechnen.
Aber jammern und fordern ist günstiger wie selbst etwas zu erarbeiten.
Ho 77 anni quando ho cominciato a lavorare a 20 anni. A Chiasso la settimana lavorativa era di 44 ore e guadagnavo meno di Chf 500.00 lordi 2 locali mi costavano circa il 35/40% dello stipendio. Sposato a 22 a 25 anni primo figlio a 28 secondo tutti e due hanno frequentato l' università fuori Cantone (in Ticino non c'era). Da 20 anni ho acquistato una casa di 250 mq. + 1000 di giardino. Bello vero? Certo ma per i primi 25 anni in media lavoravo 10/11 ore al giorno e mia moglie mi è stata di aiuto.
Domanda a chi andranno la casa e risparmi di una vita?
A figli e nipoti (future generazioni).
Abbiamo lavorato e risparmiato anche per voi.
Dino
Hat man ein neues Opfer gefunden, das man schuldig sprechen kann. Mit diesem Thema wird eine Neidkultur geschaffen gegenüber Mitmenschen, die Ihren Beitrag an die Gesellschaft bereits geleistet haben. Muss man sich künftig fürchten, älter zu werden? Was ist, wenn plötzlich festgestellt wird, dass Rentner zu lange leben und zuviel Geld verbrauchen, gegenüber dem Geld, was noch zur Verfügung steht?
Könnte es sein, dass das zugrunde liegende Problem ignoriert worden ist?