Es gelte sicherzustellen, dass die Vorschriften auch die aktuellen Risiken im Bankensystem erfassen, sagte sie am Donnerstag laut Manuskript in einer Rede für eine Veranstaltung der National Association for Business Economics (NABE). "Wir müssen handeln, um diesen Risiken zu begegnen, falls das notwendig ist", merkte sie an. Zudem sei eine stärkere Regulierung des Schattenbankensektors erforderlich. Dazu zählen Finanzfirmen abseits der traditionellen Banken wie etwa Hedge- und Geldmarktfonds, alternative Investmentfonds und spezielle Börsenhändler.

Yellen sprach sich unter anderem dafür aus, die 2018 erfolgte Lockerung der Regeln für kleinere Institute mit Vermögenswerten im Volumen bis zu 250 Milliarden Dollar zu überprüfen. Eine Reihe von Vorschriften für solche Geldhäuser war seinerzeit vom US-Kongress und der Federal Reserve während der Amtszeit des ehemaligen Präsidenten Donald Trump abgeschafft worden. "Ich glaube, dass es angebracht ist, die Auswirkungen dieser Deregulierungsentscheidungen zu bewerten und die notwendigen Massnahmen zu ergreifen," sagte die Finanzministerin.

Yellen zufolge haben die schärferen Bankenregeln, die nach der Finanzkrise 2008 auf den Weg gebracht wurden, dem US-Finanzsystem geholfen, Schocks zu überstehen, einschliesslich der Corona-Pandemie. "Die Zusammenbrüche zweier regionaler Banken in diesem Monat zeigen jedoch, dass unsere Arbeit noch nicht abgeschlossen ist," sagte sie. Die Pleiten der kalifornischen SVB und der in New York ansässigen Signature Bank hatten weltweit an den Börsen Schockwellen ausgelöst und Befürchtungen vor einer neuen Bankenkrise aufkommen lassen.

(Reuters)