In Zahlen ausgedrückt stieg der Nettoumsatz bei Gurit im ersten Halbjahr 2020 um 2,3 Prozent auf 281,1 Millionen Franken. Zu konstanten Wechselkursen wären es sogar plus 8,7 Prozent gewesen. Im wichtigen Windenergiemarkt sei es Gurit gelungen, trotz aller "Stop and Go"-Phasen während der Krise die Kunden mit Lösungen zu beliefern, erklärte das Unternehmen am Montag.

Die im Windbereich tätigen Segmente Composite Materials (+9,7 Prozent) und Kitting (+47 Prozent) steigerten ihre Verkäufe deutlich. Der ebenfalls im Windmarkt angesiedelte Geschäftsbereich Tooling (Bauformen) erfuhr nach einem Rekordhalbjahr 2019 einen Rückschlag um 32 Prozent. Denn Reisebeschränkungen hätten die technische Abnahme bestellter Formen verzögert.

Das Luft- und Raumfahrtgeschäft büsste wenig überraschend 34 Prozent an Umsatz ein. Denn der Markt für Passagierflugzeuge hat als Folge der Pandemie einen starken Rückgang erlitten. Das frühere Niveau werde wohl erst wieder in einigen Jahren erreicht, erklärte Gurit.

Mehr Gewinn

Die Gewinnzahlen kletterten deutlich. Der Betriebsgewinn etwa stieg um 14 Prozent auf 31,3 Millionen Franken. Die entsprechende Marge nahm um 1,4 Prozentpunkte auf 11,1 Prozent zu. Für das gesamte Jahr hatte Gurit eine Marge im Bereich von 8,5 bis 11 Prozent in Aussicht gestellt.

Unter dem Strich stieg der Reingewinn um 21 Prozent auf 22,0 Millionen Franken. Mit den Zahlen hat Gurit die Erwartungen der Finanzgemeinde übertroffen.

Gurit konkretisierte in der Folge die Guidance für 2020 etwas. Etwas nach unten geht es mit dem Umsatzausblick, dafür ist das Unternehmen etwas zuversichtlicher für die Marge. Neu wird ein Umsatz von 550 bis 600 Millionen Franken (bisher: 600 Millionen) angestrebt und eine Betriebsgewinnmarge von 9 bis 11 Prozent (bisher: 8,5-11 Prozent).

Neuer Chef

Zudem hat Gurit einen neuen Konzernchef bestimmt. Es ist der Deutsche Mitja Schulz, der von ZF Friedrichshafen zu den Ostschweizern stösst. Den genauen Termin für den Amtsantritt werde zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben, erklärte das Unternehmen.

Im April hatte der langjährige Konzernchef Rudolf Hadorn seinen Wechsel in den Verwaltungsrat für kommendes Jahr angekündigt. Hadorn steht dem Unternehmen seit nicht weniger als 14 Jahren vor.

(AWP)