In den letzten zwölf Monaten sind grosse Finanzblasen geplatzt: Englische Pensionskassen, Meme-Aktien, ARK-Technologiefonds, kürzlich gingen dann auch Silicon Valley Bank (SVB) und Credit Suisse . Ein Crash sei aber trotzdem unwahrscheinlich, auch wenn der Ausblick nicht risikofrei sei, sagte George Gatch, CEO von JP Morgan Asset Management, an einer Medienorientierung in London.

"Die aggressiven Zinserhöhungen haben zu einer Situation geführt, die wir so noch nicht erlebt haben", so Gatch weiter. Wer seine Risiken nicht im Griff habe, gehe Verlustrisiken ein, die eigentlich vermieden werden könnten. 

Einerseits hätten die stark steigenden Zinsen zu höheren Refinanzierungskosten bei kommerziellen Immobilien geführt. Es bleibe nun abzuwarten, ob sich das negativ auf die Preise dieser Anlagen durchschlägt, da dies zu einem deutlich steigenden Abschreibungsbedarf bei Banken und Investmentgesellschaften führen könnte, so Gatch. 

Ein zweiter Problembereich sind laut Gatch die nicht-kotierten Unternehmenskredite und Private Equity-Anlagen. Dort habe es noch keine richtige Anpassung bei den Bewertungen nach unten gegeben. Diese werden noch erfolgen mit der Konsequenz, dass die Kapitalbeschaffung für Firmen wesentlich schwieriger werden dürfte. Diese könnten den Markt weiter belasten.

Der CEO von JP Morgan Asset Management sellt zudem fest, dass die hohe Volatilität der letzten 12 Monate einmal mehr vor Augen geführt habe, wie wichtig ein aktives Risikomanagement sei. Dies gelte nicht nur für Institutionelle Investoren und Hedgefunds, sondern auch für private Anleger und Anlegerinnen. 

Als Vermögensverwalter überprüft JP Morgan Asset Management pro Tag rund 22 Millionen Positionen, um Anomalien zu identifizieren und das Risikoprofil anzupassen. Ebenso wird stark in Künstliche Intelligenz investiert, um das Risikomanagement weiter zu verbessern. 

Thomas Daniel Marti
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