Zentralbank und Finanzaufsicht gaben am Donnerstag bekannt, ab 25. September die Zinsen von bereits bestehenden Hypothekenkrediten für Erstkäufer von Immobilien senken zu wollen. Zugleich kündigten mehrere Metropolen - darunter Shenzhen, Guangzhou und Wuhan - an, die bislang geltenden Regeln für die Vergabe von Hypotheken zu lockern. Hauskäufer könnten nun unabhängig von ihrer bisherigen Kreditwürdigkeit in den Genuss von vergünstigten Darlehen kommen. Die östliche Provinz Jiangsu wiederum will die Anzahlungsquote für den Erstkauf einer Immobilien senken.

Die Immobilienbranche war jahrelang ein wichtiger Motor des Wirtschaftswachstums, doch jetzt wird sie durch maue Hausverkäufe und Zahlungsausfällen bei Bauunternehmen gebremst. Die Senkung der Zinsen dürfte den Druck auf die Gewinnmargen der Banken erhöhen. Drei der grössten chinesischen Geldhäuser gaben in ihren Zwischenbilanzen bekannt, dass ihre Nettozinsmargen - ein wichtiger Massstab für die Rentabilität - bereits im zurückliegenden zweiten Quartal gesunken sind.

Chinas Hypothekenkredite summierten sich Ende Juni auf insgesamt 38,6 Billionen Yuan (4,9 Billionen Euro). Das entspricht rund 17 Prozent des gesamten Kreditbestands der Banken.

(Reuters)