Es sei ein wichtiger Schritt, dass die USA gemäss der Vereinbarung mit der Europäischen Union die Zölle auf Autos und Autoteile rückwirkend zum 1. August gesenkt hätten, sagte Hildegard Müller, Präsidentin des Branchenverbandes VDA, am Donnerstag. Zugleich blieben die nun geltenden US-Zölle von 15 Prozent auf Pkw und Teile und 25 Prozent für Nutzfahrzeuge eine spürbare Herausforderung für die deutsche Automobilwirtschaft. Hinzu kämen die Belastungen durch die zusätzlichen Zölle auf eine Reihe von Stahl- und Aluminiumprodukten. «Der Konflikt um Zölle mit den USA hat deutlich gemacht, wie wichtig eine starke europäische Wirtschaftskraft ist», sagte Müller. «Die EU muss die Bedingungen für Unternehmen und Investoren so gestalten, dass Europa im globalen Wettbewerb wieder attraktiver wird.»

UBS-Analyst Patrick Hummel sagte, die Zollsenkung sei eine gute Nachricht für die Autobauer. Das verringere die Gefahr, dass die Unternehmen ihre Gewinnprognosen weiter senken müssten. An der Frankfurter Börse lagen die Autoaktien leicht im Plus.

Die USA hatten am Mittwoch erklärt, dass die Bedingungen für die in dem Handelsabkommen vereinbarte Zollsenkung erfüllt sind und deswegen die Zölle wie vereinbart rückwirkend reduziert werden können. In einem Dokument des US-Handelsministeriums und des US-Handelsbeauftragten werden zudem Hunderte von Produkten aus der EU aufgelistet, die von den Zöllen vollständig ausgenommen sind. Dazu gehören alle Flugzeuge und Flugzeugteile sowie Generika, deren Inhaltsstoffe und chemische Vorprodukte. Befreit sind zudem bestimmte natürliche Rohstoffe, die in den USA nicht vorkommen.

(Reuters)