Chinas Exporte sind im Zuge des Handelskonflikts mit den USA im Mai so langsam gewachsen wie seit drei Monaten nicht mehr. Die Ausfuhren stiegen im Mai um 4,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie die Zollbehörde am Montag mitteilte. Ökonomen hatten in einer Reuters-Umfrage mit einem Anstieg von fünf Prozent gerechnet. Im April hatte das Wachstum bei über acht Prozent gelegen. Die Importe fielen um 3,4 Prozent im Jahresvergleich nach einem Rückgang von 0,2 Prozent im April. Experten hatten einen Rückgang von 0,9 Prozent erwartet. Der chinesische Handelsüberschuss betrug den Angaben zufolge im Mai 103,2 Milliarden Dollar. Im Vormonat hatte er bei 96,18 Milliarden Dollar gelegen.

In den Monaten März und April waren die Exporte noch um 12,4 Prozent beziehungsweise 8,1 Prozent im Jahresvergleich gestiegen. Fabriken hatten ihre Lieferungen in die USA und zu anderen ausländischen Herstellern beschleunigt, um den hohen Zöllen von US-Präsident Trump gegen China und den Rest der Welt zuvorzukommen. Im Mai gab es dann zwar etwas Erleichterung für die chinesischen Exporteure, als Peking und Washington vereinbarten, die meisten ihrer Zölle für 90 Tage auszusetzen. Dennoch blieb die Lage im Handelskonflikt zwischen den beiden grössten Volkswirtschaften der Welt angespannt. Mit besonderer Aufmerksamkeit wurde deshalb auf geplante Gespräche zwischen Vertretern aus China und den USA an diesem Montag in London gewartet. 

(Reuters)