Der Chef des Branchenverbands SBA, Roman Studer, sagte der Nachrichtenagentur Reuters, eine Delegation der Banken habe sich mit dem Finanzministerium getroffen, um über die USA zu beraten. Der Sektor sei bereit, der Regierung jederzeit Fachwissen und Ressourcen zur Verfügung zu stellen. «Jetzt geht es um das Team Schweiz, und wir sind jederzeit da», erklärte Studer.

Hintergrund sind die von US-Präsident Donald Trump am 7. August verhängten Einfuhrzölle von 39 Prozent auf Waren aus der Schweiz. Trump begründete den Schritt mit der Höhe des US-Handelsdefizits mit dem Alpenland. Die USA sind der grösste Einzel-Exportmarkt der Schweiz. Die Zölle hatten bei Schweizer Unternehmen für Ärger und Bestürzung gesorgt. Seitdem bemüht sich die Regierung in Bern um eine Vereinbarung mit der Trump-Regierung, um die Abgaben zu senken.

Der Zollstreit zeige die Verwundbarkeit des Schweizer Modells, das auf politischer Unabhängigkeit bei gleichzeitig hoher internationaler wirtschaftlicher Verflechtung fusse, sagte Studer weiter. Die Schweiz ist weltweit der grösste Standort für Vermögen von ausländischen Millionären und Milliardären. Entsprechend nützen den Instituten des Landes gute internationale Beziehungen.

Studer warnte auch vor einer Verschärfung der heimischen Regulierung. «Wir sollten uns nicht selber ins Bein schiessen», sagte er. Die Schweiz müsse verhindern, dass die ohnehin schon strenge Bankenregulierung noch strikter werde. Denn konkurrierende Finanzplätze wie die USA und Grossbritannien dürften ihre Vorschriften lockern.

(Reuters)