Seit Jahren gleicht die Performance der Züblin-Aktie einem Trauerspiel. Über 80 Prozent hat der Titel zwischen 2007 und heute eingebüsst, am 3. Mai dieses Jahres fiel sie sogar auf ein Allzeittief von 1,77 Franken. Im gleichen Zeitraum hat der SPI um 2 Prozent zugelegt.

Seit dem Tiefpunkt hat sich das Züblin-Wertpapier allerdings wieder etwas erholt. Auch das Handelsvolumen hat sich positiv entwickelt, was auf zunehmende Beliebtheit bei den Anlegern schliessen lässt. Das soll so weitergehen, wie CEO Bruno Schefer im cash-Video-Interview sagt: «Ich sehe einen positiven Trend der Aktie für die nächsten 12 Monate.»


Grund für die Talfahrt der letzten Jahre sind Restrukturierungen bei den Problemliegenschaften des Portfolios. Diverse nicht-strategische Positionen, namentlich in Holland und Deutschland, hat Züblin bereits verkauft. Aber es müssen noch mehr «schwierige Immobilien» aus diesen zwei Ländern weg, wie CEO Schefer einräumt.

Berichtigungen dauern bis 2014

Um den Verkauf voranzutreiben, wurden die entsprechenden Liegenschaften um 70 Millionen Franken abgewertet. «Ein Aktieninvestor sollte unsere konsequente Strategie beachten. Wir konnten einen grossen Teil des nichtstrategischen Portfolios verkaufen und haben gleichzeitig viel in die strategischen Liegenschaften investiert», führt Schefer aus.
Diese Wertberichtigungen drückten auch auf das Unternehmensergebnis. Für das im März zu Ende gegangene Geschäftsjahr 2012/13 musste ein Verlust von 89 Millionen verbucht werden.

Die Bereinigungen werden voraussichtlich bis 2014 andauern. Solange wird Züblin keine Dividende ausschütten. Risikobewusste Anleger können dennoch bereits heute einen Einstieg wagen und damit eine Wette auf die laufende Strategie von Züblin eingehen.

Sind die Verkäufe der nicht mehr erwünschten Liegenschaften einmal abgeschlossen, ist durchaus denkbar, dass die Aktie den hohen Abschlag zum inneren Wert von derzeit gegen 50 Prozent verringert und auf Sicht der kommenden zwei Jahre gegen 3 Franken steigt.

Auf diese positive Entwicklung scheint auch der russische Investor Viktor Vekselberg zu setzen. Vekselberg ist seit letztem Sommer über die Lamesa Holding mit 16 Prozent am Immobilienunternehmen beteiligt, obwohl er in der Vergangenheit mit Züblin-Aktien erhebliche Buchverluste erlitten hat.


Im Video-Interview äussert sich Schefer zu möglichen Käufern der verbleibenden nichtstrategischen Züblin-Liegenschaften. Zudem schätzt er die Risiken im wichtigen französischen Immobilienmarkt ein.