Die Aktie der Versandapotheke Zur Rose hatte zuletzt einen eher schweren Stand. Kostete sie im Februar rund um die Bekanntgabe des Verkaufs des Schweizer Geschäfts an den Grossverteiler Migros in der Spitze um die 75 Franken, waren es zuletzt keine 40 Franken mehr.

Der Durchhänger der letzten paar Handelstage kommt nicht von ungefähr, wenn man der US-Investmentbank Jefferies Glauben schenken will. In einem Ausblick auf den Zwischenbericht vom kommenden Donnerstag warnt der zuständige Analyst vor einer möglichen Enttäuschung. Er selber geht für die ersten drei Monate von einem Umsatzrückgang im Jahresvergleich im Umfang von mehr als 10 Prozent aus. Im künftig wichtigsten Markt Deutschland rechnet der Analyst sogar mit einem Umsatzeinbruch um 25 Prozent, den starken Franken mitberücksichtigt.

Der Jefferies-Analyst kürzt seine diesjährigen Umsatzschätzungen für Zur Rose folglich um 12 Prozent. Jene für das kommende Jahr behält er mehr oder weniger bei. Durch die Anpassungen verringert sich das Kursziel auf 60 (zuvor 64) Franken. Dass die Aktie bei Jefferies weiterhin zum Kauf empfohlen wird, begründet man bei der US-Investmentbank damit, dass die Versandapotheke voraussichtlich ab dem dritten Quartal dieses Jahres wieder auf den Wachstumspfad zurückfinden sollte.

Zur Rose zweitbeste Schweizer Aktie in diesem Jahr

Einige Berufskollegen bei anderen Banken sind da deutlich zurückhaltender. Sie sehen die Rivalin Shop Apotheke in Deutschland aus einer Position der Stärke heraus agieren und schliessen nicht aus, dass Zur Rose dort weitere Marktanteile verlieren könnte.

Wie aus Börsenkreisen zu hören ist, lässt das momentan eher hohe Kurs- und Bewertungsniveau der Zur-Rose-Aktie kaum Enttäuschungen zu. Denn obwohl die Aktie mit knapp 40 Franken deutlich von den Jahreshöchstkursen von Anfang Februar bei 75 Franken nach unten zurückgefallen ist, errechnet sich seit Jahresbeginn noch immer ein ansehnliches Plus von fast 56 Prozent. Damit steht Zur Rose nach gut drei Monaten weit oben auf der Liste der diesjährigen Schweizer Börsengewinner. Nur jene von Newron Pharma schneidet noch besser ab.