Die Auswirkungen auf den zivilen Flugverkehr seien im Moment schwer einschätzbar, teilte das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Freitag auf Anfrage mit. Jedoch könnten längere Flugzeiten, Verspätungen oder gar Annullierungen von Flügen in ganz Europa nicht ganz ausgeschlossen werden.
Der Flughafen Zürich beantragte deshalb eine vorübergehende Änderung des Betriebsreglements, die spätere Start- und Landezeiten möglich macht. Das Bazl hiess diesen Antrag gut. Der Flughafen Genf stellte demnach keinen entsprechenden Antrag.
Süddeutscher Luftraum gesperrt
Für die Flug-Aktivitäten der vom 12. bis am 23. Juni stattfindenden Übung werde jeweils im Süden Deutschlands ein Sperrgebiet errichtet, wodurch die Kapazitäten im süddeutschen Luftraum für den gesamten Flugverkehr eingeschränkt sind, so das Bazl weiter.
Die Übungsflüge der Nato finden jeweils unter der Woche statt, am Wochenende sei deshalb nicht mit Einschränkungen zu rechnen. Für die genaue Planung der Flugzeiten ist die deutsche Bundeswehr verantwortlich. Die Schweizer Behörden, namentlich Skyguide, Luftwaffe und das Bazl seien mit den deutschen Behörden im Austausch. In der Schweiz werden keine Lufträume gesperrt.
Grösste Übung seit Bestehen der Nato
"Air Defender 23" ist die grösste Verlegeübung von Luftstreitkräften seit Bestehen des nordatlantischen Verteidigungsbündnisses Nato 1949. Das Ziel ist es, Luftoperationen mit verbündeten Luftstreitkräften zu üben, wie die Deutsche Bundeswehr bekanntgab. 25 Nationen mit 250 Flugzeugen und 10'000 Soldaten und Soldatinnen nehmen teil.
Neben Deutschland sind auch die Schweizer Nachbarländer Frankreich und Italien an der Übung beteiligt. Die Schweiz macht nicht mit, wie ein Armeesprecher auf Anfrage sagte.
(AWP)