Der Entscheid war im Kantonsrat stark umstritten. FDP, SVP, Mitte und EVP haben für die Pistenverlängerung gestimmt. Grüne, GLP, SP und AL waren dagegen. Auf beiden Seiten gab es Abweichler.

In der Debatte drehte sich vieles um die Frage, ob mit den Pistenverlängerungen mehr Flüge möglich sind oder ob es in erster Linie um die Sicherheit geht. Zwei Rückweisungsanträge von SP und GLP lehnte das Parlament ab.

Die Debatte war bereits die zweite zum Thema. Aus zeitlichen Gründen war die erste vor den Sommerferien unterbrochen worden.

Referendum angekündigt

Geplant ist, die Piste 28 um 400 Meter nach Westen und die 32 um 280 Meter nach Norden zu verlängern. Dadurch sollen die Sicherheitsmargen erhöht werden. Gleichzeitig soll der Flugbetrieb am Abend so pünktlicher werden und weniger Lärm verursachen.

Die Kapazität des Flughafens soll durch die Pistenverlängerungen nicht erhöht werden, sagen Flughafen und Regierungsrat. Das betonte Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh (FDP) am Montag im Kantonsrat erneut. Vielmehr soll der Abbau von Verspätungen der Bevölkerung mehr Ruhe in der Nacht bringen.

Der Entscheid des Kantonsrats untersteht dem fakultativen Referendum. Endgültig entscheiden werden deshalb voraussichtlich die Stimmberechtigten. Die linken Parteien haben bereits ein Referendum angekündigt. Dieses kommt zustande, wenn es von 45 Kantonsrätinnen und Kantonsräten unterstützt wird.

Flughafen: Wichtiges Signal

Die Flughafen Zürich AG die Entscheidung des Kantonsrats "erfreut" zur Kenntnis. Er habe eine wichtige Signalwirkung für die Volksabstimmung.

Die Flughafenbetreiberin spricht von einem "Projekt ohne Alternative". Es gebe keine andere Massnahme, welche die gleichen Verbesserungen punkto Sicherheit und Reduktion von Verspätungen mit sich bringe.

(AWP)