Der Nettogewinn sank 2022 um zwölf Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar, wie der Schweizer Versicherungskonzern am Donnerstag mitteilte. Europas fünftgrößter Branchenvertreter schnitt damit etwas besser ab als von Analysten erwartet, die im Schnitt 4,55 Milliarden Dollar prognostiziert hatten. An die Aktionäre will Zurich eine Dividende von 24 Franken je Aktie auszahlen und damit um zwei Franken mehr als zuletzt.

Die Aktie von Zurich fällt im frühen Handel an der SIX bis 3 Prozent.

Zurich übertraf nach eigenen Angaben alle für den Zeitraum 2020 bis 2022 ausgerufenen Finanzziele. Das Unternehmen hatte im vergangenen November neue, ehrgeizigere Rentabilitäts- und Gewinnvorgaben für die Jahre 2023 bis 2025 ausgegeben. Konzernchef Mario Greco zeigte sich zuversichtlich, dass die Margen in der Kernsparte Schaden- und Unfallversicherung weiter steigen werden und das Markt- und Kundenwachstum anhält. "Wir blicken mit Optimismus und positiven Erwartungen auf dieses Jahr."

Zurich strebt unter anderem basierend auf dem Betriebsgewinn nach Steuern eine Eigenkapitalrendite von mehr als 20 Prozent an und ist damit ehrgeiziger als in der abgelaufenen Planungsperiode. Rückenwind erhält der Konzern dabei vom neuen Rechnungslegungsstandard: Durch die Umstellung auf das Regelwerk IFRS 17 fällt das Eigenkapital der Gruppe etwas niedriger aus. Das Ergebnis pro Aktie soll im Schnitt organisch um acht Prozent wachsen. An die Aktionäre will Zurich weiterhin rund 75 Prozent des Gewinns ausschütten - mit stetig steigender Tendenz. Die zuletzt bezahlte Dividende gilt dabei als Untergrenze.

Die Prämien und Gebühreneinnahmen steigerte Zurich 2022 um knapp sechs Prozent auf 58,8 Milliarden Dollar. In der Kernsparte Schaden- und Unfallversicherung, die für gut zwei Drittel der Prämieneinnahmen steht, arbeitete der Konzern trotz teurer Naturkatastrophen wie etwa Hurrikan "Ian" rentabel. Der Schaden-Kosten-Satz lag stabil bei 94,3 Prozent. Je tiefer die Kennzahl ist, desto gewinnbringender ist das Geschäft. Zurich hat Konzernchef Greco zufolge sein Exposure in den USA reduziert.

Der Betriebsgewinn stieg 2022 um zwölf Prozent auf 6,5 Milliarden Dollar - den höchsten Wert seit 2007. Die Betriebsgewinnmarge lag bei 15,7 Prozent und damit deutlich über den bislang angepeilten 14 Prozent. Unter dem Strich stand mit 4,6 Milliarden Dollar ein um zwölf Prozent geringerer Nettogewinn. Zurich hat vergangenes Jahr unter anderem ihren Lebensversicherung-Altbestand in Deutschland veräußert. Um die Aktionäre für den dadurch entgangenen Gewinn schadlos zu halten kauft der Versicherer eigene Aktien für 1,8 Milliarden Franken zurück. Dieser Rückkauf sei zu etwa 40 Prozent abgewickelt, sagte Finanzchef George Quinn.

(Reuters)