Die beiden Männer seien «dringend verdächtig, in einem besonders schweren Fall für einen ausländischen Geheimdienst tätig gewesen zu sein», teilte der Generalbundesanwalt in Karlsruhe am Donnerstag mit. Dem Hauptbeschuldigten werden zudem Planungen zu einer Sprengstoffexplosion sowie zur Brandstiftung, Agententätigkeit zu Sabotagezwecken und Ausspähen militärischer Anlagen vorgeworfen.

«Unsere Sicherheitsbehörden haben mögliche Sprengstoffanschläge, die unsere militärische Hilfe für die Ukraine treffen und unterminieren sollten, verhindert», erklärte Bundesinnenministerin Nancy Faeser. «Es ist ein besonders schwerer Fall der mutmasslichen Agententätigkeit für Putins Verbrecher-Regime», fügte sie mit Blick auf Russlands Präsident Wladimir Putin hinzu.

«Unsere Sicherheitsbehörden haben seit dem mörderischen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine alle Schutzmassnahmen gegen hybride Bedrohungen durch das russische Regime hochgefahren», betonte die SPD-Politikerin und fügte hinzu: «Wir werden die Ukraine weiter massiv unterstützen und uns nicht einschüchtern lassen.»

Den weiteren Angaben zufolge hatte einer der Beschuldigten über einen Mittelsmann Kontakte zu einem russischen Geheimdienst. Beide hätten Sabotageakte geplant, die dazu dienen sollten, «die aus Deutschland der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg geleistete militärische Unterstützung zu unterminieren».

Der Hauptbeschuldigte habe sich bereiterklärt, «Sprengstoff- und Brandanschläge vor allem auf militärisch genutzte Infrastruktur und Industriestandorte in Deutschland zu begehen». Ausgespäht worden seien auch Einrichtungen der US-Streitkräfte. Dabei soll ihm der zweite Beschuldigte geholfen haben.

Der Hauptbeschuldigte soll den Angaben zufolge zudem von Dezember 2014 bis September 2016 in der Ostukraine als Kämpfer einer bewaffneten Einheit der «Volksrepublik Donezk» tätig gewesen sein. Der Mann sei am Mittwoch dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt worden. Ihm sei ein Haftbefehl vom 9. April eröffnet, Untersuchungshaft sei angeordnet worden. Der zweite Beschuldigte sollte im Lauf des Donnerstag dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden.

Der «Spiegel» berichtete ergänzend, die Festnahmen seien in Bayreuth erfolgt. Bei einem der ausgespähten Objekte soll es sich demnach um eine Einrichtung der US-Armee im bayerischen Grafenwöhr gehandelt haben. Dort befindet sich unter anderem ein bedeutender Truppenübungsplatz, auf dem die US-Armee ukrainische Soldaten ausbildet, etwa an Abrams-Kampfpanzern.

(Reuters)