Die Aktien von Barry Callebaut fallen am Freitagmorgen 0,5 Prozent auf 750,50 Franken. Ems Chemie verlieren 3,6 Prozent auf 587,50 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Performance Index (SPI) um 0,30 Prozent zulegt. Damit fallen die Valoren des Schokoladeherstellers auf den tiefsten Stand seit 14 Jahren und diejenigen des Spezialiätenchemieunternehmens auf ein Fünf-Jahres-Tief. 

Bei Barry Callebaut senkt die US-Investmentbank Citi das Rating auf «Halten» von. Das Kursziel streicht der Analyst auf 790 von 1335 Franken zusammen. Damit passt der Experte seine Schätzungen an eine neue Realität an, da sich der Aktienkurs von Barry Callebaut seit drei Jahren auf Talfahrt befindet. Beispiellose Preissteigerungen am Kakaomarkt haben dem weltgrössten Schokoladenhersteller Barry Callebaut die Ergebnisse in den letzten zwei Jahren regelmässig verhagelt. Die Gegenmassnahmen mit Kosteneinsparungen und einer Neupositionierung trugen auf der anderen Seite nicht die erwarteten Früchte.

Gemäss Bloomberg-Daten haben die 16 Analysten, welche den Titel des Schokoladenherstellers abdecken, ihre Schätzungen beim Gewinn pro Aktie in den letzten zwei Jahren auf 50 von 105 Franken zurückgenommen. Das Kurs-/Gewinnverhältnis für die nächsten zwölf Monate beläuft sich auf 30. Neun Analysten stufen den Titel mit «Kaufen» ein, sechs mit «Halten» und einer mit «Verkaufen». Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 1200 Franken. 

Zollstreitigkeiten dämpfen Erwartungen bei EMS

Nicht weniger ausgeprägt ist die Kurszielreduktion bei Ems Chemie. Die Bank Berenberg dampft dieses auf 491 Franken von 634 Franken ein und senkt gleichzeitig das Rating auf «Verkaufen» von «Halten». Der Berenberg-Experte ist damit in guter Gesellschaft, hat doch jüngst bereits Kepler Cheuvreux das Kursziel auf 585 von 685 Franken gesenkt und das Rating auf «Reduce» von «Hold» zurückgenommen.

Als Grund führte der Experte die schneller als erwartete Eskalation des Handelskriegs zwischen den USA und dem Rest der Welt an. Er senkte die Prognosen für den Gewinn pro Aktie für die Geschäftsjahre 2025 bis 2027 um durchschnittlich 8,4 Prozent. Damit liegt er im Schnitt um 5,4 Prozent unter den Markterwartungen. Das organische Umsatzwachstum im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres dürfte enttäuschen, so der Analyst weiter.

Derzeit liegt der Kurszielkonsens gemäss Bloomberg-Daten bei 653 Franken. Es liegen drei Verkaufs-, sowie zwei Kaufempfehlungen vor, während vier Analysten das Rating «Halten» vergeben.

(cash/AWP)