Es war wieder keine gute Woche für AMS Osram und Meyer Burger. In den fünf Handelstagen bis Freitag verlor die Aktie des Sensorenherstellers 12 Prozent, die Aktie der Solarmodulproduzenten sackte gar 27 Prozent ab. Die Titel belegten damit den zweit- und drittletzten Platz in der Wochenbilanz des Swiss Performance Index.
Am Montag sieht es nicht mehr so schlimm aus: AMS verliert am Montag zunächst zwar bis 3 Prozent, handelt zuletzt aber kaum verändert bei 1,15 Franken. Seit Bekanntgabe des Rückzugs eines bedeutenden Grosskunden aus dem MicroLED-Projekt (vermutlich Apple) und dem Börsenabsturz Ende Februar hat sich die Aktie nicht mehr erholt. Bei der Firmenleitung und Investoren macht sich seither Ratlosigkeit breit. Der US-Broker Stifel schliesst nicht aus, dass die hohe Verschuldung wieder zum Problem und damit wie vor der letzten Bilanzsanierung zu einem allgegenwärtigen Thema wird.
Die Aktie von Meyer Burger legt im frühen Handel um 7 Prozent auf 0,060 Franken zu. Der sächsische Energieministers Wolfram Günther sagte am Sonntag, die anhaltende Blockade der Hilfen für die einheimische Solarindustrie auf Bundesebene müsse enden. Die europäischen Solarindustriehersteller kämpften wegen eines völlig verzerrten Marktes gerade um ihr Überleben.
Es gehe unter anderem um die europäische Energiesouveränität. Statt immer mehr Geld nach China zu überweisen, könne mit dem Geld die heimische Wertschöpfung vorangebracht werden, so Günther weiter.
Meyer Burger hatte vor einigen Wochen damit gedroht, sein Werk im sächsischen Freiberg zu schliessen, sollten nicht rasch Massnahmen für faire Wettbewerbsbedingungen ergriffen werden. Mitte Juli des letzten Jahres kostete die Aktie von Meyer Burger zehnmal mehr als heute.
(cash/AWP)
5 Kommentare
Ein anderes, stichhaltiges Argument für Subventionen wäre die vergangene Covid- Krise.
Lieferstopp bei diversen Gütern. Insofern würde eine hiesige Produktion Sinn machen. Andererseits -ich bin seit Jahren MeyerBurger Aktionär- grenzt es an Schamlosigkeit, wie oft bei MB die Aktionäre zur Kasse gebeten werden. Mir kommt das ganze langsam vor wie eine geschützte Werkstatt. Bloss dass dort vorneweg klar ist, dass sie subventioniert wird.
Leider haben Sie volkommen recht. Meyer Burger zieht seit Jahren Geld aus den Taschen der Aktionäre. Entweder gibt man auf und hat einen "fast" Totalverlust oder man versucht es noch einmal. Ich habe leider immer das zweitgenannte gemacht und bin 6stellig im Minus. Aber es gitb ja noch den Anlegerverein, welcher hilft :-) . MB findet es ja nicht einmal von Nöten, sich weiter darüber zu äussern. Wie immer, man schweigt und probiert es zu überleben. Wird an der nächsten GV es noch einen Burger geben? Diesemal einfach aus billigem Pengasiusfisch, anstatt Rind?
Ist natürlich auch ein schwieriges Business. War an der letzten GV und hab die Gier der AN auf die Burger miterlebt :)
Meiner Ansicht nach arbeitet der VR und die GL sehr gut. Gunter Erfurt und den Verantwortlichen wünsche ich viel Kraft. Vor allem bei den Verhandlungen mit DE/EU. Aber natürlich auch Erfolg in den USA.
Man sieht sich ;)
Das schlimme an der deutschen Politik ist: Elektroautos werden (kaum kommt BYD mit dem ersten Schiff im Hafen an) RÜCKWIRKEND höher besteuert. Dort geht es innert Tagen. Bei der Solarenergie, wir die europäische Produktion jedoch fallengelassen. WARUM? Weil ohne die billige chinesische Solarartikel das Ziel 2030 nicht oder nur teuer erreicht werden kann. So profitiert Deutschland von der billigen Überschwemmung doppelt. Ob nun Uiguren in Sklavenarbeit das herstellen müssen, oder aber umweltschädliches Blei in den Artikel sind, dass ist Deutschland egal. Sie machen sich Abhängig, dass ein Ziel erreicht werden kann. Eigentlich tragisch.
BRAVO !