Die Partei gewann neun Monate nach Beginn der zweiten Amtszeit von Präsident Donald Trump die Gouverneursposten in Virginia und New Jersey. In New York siegte der demokratische Sozialist Zohran Mamdani bei der Bürgermeisterwahl. Der 34-Jährige wurde der erste muslimische Bürgermeister der grössten Stadt der USA und setzte sich gegen den als Unabhängigen angetretenen Ex-Gouverneur Andrew Cuomo durch. Die Wahlbeteiligung war nach Angaben der Wahlbehörde die höchste seit mindestens 1969. Cuomo hatte Mamdani im Wahlkampf als radikalen Linken bezeichnet, dessen Pläne gefährlich seien. Mamdani warb mit Forderungen nach einem Mietenstopp und kostenloser Kinderbetreuung. Präsident Trump drohte nach der Wahl, der Stadt die Bundesmittel zu kürzen.
In Virginia wurde Abigail Spanberger zur ersten Gouverneurin des Bundesstaates gewählt, in New Jersey gewann Mikie Sherrill. Beide Kandidatinnen konzentrierten sich im Wahlkampf auf Themen wie die Lebenshaltungskosten und grenzten sich von Präsident Trump ab. Nach ihrem Sieg erklärte Spanberger, Virginia habe die Gemeinschaft über das Chaos gestellt.
Die Zustimmungswerte für Präsident Trump liegen einer Umfrage von Reuters und des Instituts Ipsos zufolge bei 43 Prozent. In Virginia schadete den Republikanern die Drohung der Trump-Regierung, Bundesangestellte zu entlassen. In New Jersey wirkte sich die Blockade von Geldern für einen Tunnelbau unter dem Hudson River aus. Einer Wählernachbefragung in Virginia zufolge stimmten 98 Prozent derjenigen, für die ihre Ablehnung Trumps eine Rolle spielte, für Spanberger. Der 25-jährige Erstwähler Juan Benitez gab an, er habe wegen Trumps Einwanderungspolitik und des Government Shutdowns für die Demokraten gestimmt.
Trump schob die Niederlagen seiner Republikaner darauf, dass sein Name nicht auf dem Wahlzettel gestanden habe, sowie auf den Government Shutdown. Den Wahlsieger in New York, Mamdani, bezeichnete er als Kommunisten. Politische Beobachter sehen die Republikaner in einem Dilemma: Sie seien auf Trumps Basis angewiesen, während seine Politik moderate Wähler abschrecke. Bei den Demokraten stelle sich die Frage, welcher Kurs erfolgversprechender sei: der pragmatische Ansatz oder der linke Flügel.
(Reuters)
