Man stelle sich das einmal vor: Noch in den 1970er- und 1980er, ja sogar den 1990er-Jahren war Italien als Bankensektor unberührbar. Die Inflation im Land war hoch, die Zinsen waren enorm. Sogar der italienische Staat musste für Schulden Zinsen von mehr als zehn Prozent im Jahr bezahlen. Die Lira war eine nur für Spekulanten investierbare Währung.
Dann kam 1998 der Euro. Und Wunder über Wunder, Italiens Banken erlebten einen gewaltigen Aufschwung. 1998 – also im Jahr der Euro-Einführung zumindest schon einmal als Verrechnungseinheit etwa bei Wertpapiergeschäften – wurde Unicredit gegründet. Und schon sieben Jahre später, 2005, übernahm die Unicredit die bayerische HypoVereinsbank für 15 Milliarden Euro.
Und jetzt? Jetzt ist das Bankhaus aus Mailand drauf und dran, die nächste deutsche Grossbank zu schlucken. Schon 2001 hatten die Italiener ein Auge auf das Geldhaus aus Frankfurt geworfen, damals aber nicht die erforderliche Unterstützung der Commerzbank-Aktionäre bekommen.
Jetzt hat Unicredit aber vom deutschen Staat rund 4,5 Prozent der Aktien an Commerzbank übernommen und weitere etwa 4,5 Prozent über die Börse oder von Investoren eingesammelt. Während der Verkauf von 4,5 Prozent an Unicredit zum Preis von etwa 700 Millionen Euro etwa 50 Prozent unter dem Preis liegen, den der deutsche Staat für sein Commerzbank-Paket anteilig gezahlt hat – Deutschland hält aber immer noch etwa zehn Prozent am Geldhaus – und Deutschland mit der Beteiligung kaum mehr in die Gewinnzone kommen kann, eröffnen sich für Börsianer jetzt gute Chancen.
Denn kaum wurde die neue Beteiligung von Unicredit an Commerzbank von rund neun Prozent am Mittwoch bekannt, ging es mit der Aktie des DAX-Mitglieds rund 15 Prozent nach oben. Nachdem Unicredit bereits vor knapp 25 Jahren Commerzbank kaufen wollte, scheint nun die Phantasie enorm, dass die Italiener ihre Position weiter ausbauen werden um am Ende die Macht in der Frankfurter Firmenzentrale zu übernehmen.
Passendes Partner-Produkt zu Commerzbank (Call)
Für risikofreudige Anleger ist das Übernahme-Szenario eine schöne Gelegenheit zum Einstieg. Commerzbank wäre tatsächlich ein vielversprechendes Spekulationsobjekt. Die Aktie ist nach dem Kursschub mit 6er-KGV immer noch günstig und hat nun auch den Widerstand bei 15 Euro so gut wie erreicht.
Fällt diese Hürde, könnte es ganz schnell auf 16 Euro gehen. Weitere Überraschungen im Übernahmekarussell sind dabei überhaupt nicht berücksichtigt. Käme es zu einer Übernahme, würden bei der Aktie sehr wahrscheinlich Kurse von 20 Euro oder mehr vorne dran stehen.
Mit Calls lassen sich solche Kurssteigerungen hebeln. Ein Zertifikat auf Commerzbank mit konservativem 3er-Hebel (ISIN: CH1372853270) würde bei einem Anstieg der Aktie auf 20 Euro – also um etwa 25 Prozent – um 75 Prozent zulegen.
Produkt | Emittent | Basiswert(e) | Typ | Whg. | Risiko |
---|---|---|---|---|---|
CH1372853270 UBS Long Mini-Future (Stop Loss 10.57) |
UBS | Commerzbank AG | Long | CHF | Geringes Risiko |
Wichtiger Hinweis:
Sämtliche Darstellungen und andere Veröffentlichungen in diesem [Trading-Ideen-]Artikel dienen ausschliesslich der Information. Insbesondere stellen die "Passende Produkte" weder eine Aufforderung, noch eine Empfehlung zum Erwerb resp. zu Veräusserung von Finanzinstrumenten dar, und können somit nicht als Anlageberatung oder als sonstige Entscheidungsgrundlage erachtet werden. Jedes "passende Produkt" in diesem Trading-Ideen Artikel gibt lediglich die Meinung und persönliche Entscheidung des jeweiligen Autors wieder.