Es ist ein zweigeteiltes Bild: Während die Aktie seit März im Sinkflug ist und zum Dreijahreshoch vom Frühjahr 20 Prozent verloren hat, geht es bei Lufthansa operativ steil nach oben.

Die Umsätze der Fluggesellschaft kletterten im ersten Halbjahr um 26 Prozent auf 16,4 Milliarden Euro. Das zweite Quartal brachte das höchste um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern überhaupt. Das Branchenumfeld ist phantastisch – zumindest für die Anbieter.

Wie der Verband der Fluggesellschaften berichtet, stiegen die weltweit geflogenen Personenkilometer der Branche im ersten Halbjahr um 47,2 Prozent. Damit ist das Vor-Corona-Niveau wieder fast erreicht. Dann sind die Ticket-Preise stark gestiegen. Für internationale Flüge aus Deutschland mussten die Passagiere im ersten Halbjahr 24,9 Prozent mehr bezahlen, für Flüge in Europa sogar 32 Prozent tiefer in die Tasche greifen.

Da es im aktuellen Umfeld hoher Nachfrage kaum Last-Minute-Schnäppchen gibt, können die Fluglinien die Preise bis zum Start mit steigender Auslastung der Maschinen schrittweise nach oben ziehen. Dass Lufthansa die bereinigte Marge vor Zinsen und Steuern kräftig steigern konnte – im Halbjahr kletterte diese von -1,4 auf 4,9 Prozent – wundert nicht. Das bereinigte EBIT kletterte dadurch von -185 auf 812 Millionen Euro.

Damit aber nicht genug. In diesem Jahr erwartet Carsten Spohr, der Chef des MDAX-Mitglieds, eines der besten Jahre der Firmengeschichte und im nächsten Jahr soll die Marge zumindest bei acht Prozent liegen.

Während Börsianer Lufthansa derzeit abstossen, hat sich der Manager erst vor zwei Wochen Aktien seines Unternehmens für rund 100'000 Euro ins Depot gelegt. Spohr ist zuversichtlich. Die Airline will in diesem Jahr 30 Jets zukaufen und gibt dafür 7,5 Milliarden Euro aus. Derzeit hat Lufthansa eine Flotte von 716 Flugzeugen die mit 16,7 Milliarden Euro in den Büchern steht.

Nach einem für dieses Jahr prognostizierten bereinigten operativen Ergebnisses von 2,6 Milliarden Euro, sind im nächsten Jahr 3,2 Milliarden Euro drin. Der Gewinn könnte dadurch von geschätzt 1,30 Euro je Aktie in diesem Jahr auf 1,50 Euro je Anteil in 2024 klettern. Mit 5er-KGV auf Basis 2024 ist Lufthansa spottbillig und ein klarer Kauf.

Passende Partner-Produkte zu Lufthansa

Risikofreudige Anleger setzen mit Calls nicht nur auf diese Perspektiven, sondern auch darauf, dass Lufthansa jetzt aus dem Abwärtstrend nach oben ausbricht. Immerhin verläuft die obere Begrenzung der Trendlinie mit rund 9,0 Euro nur knapp über dem aktuellen Kurs. Klappt der Ausbruch, sind ganz schnell 9,50 vielleicht auch wieder 10,0 Euro drin.

Je nach Risikoneigung haben wir drei Calls mit 4er- (ISIN: DE000SF1NGG7), 6er- (ISIN: CH1232711536) und 9er-Hebel (ISIN: CH1274825657) herausgesucht. Sollte Lufthansa über den Abwärtstrend ausbrechen und auf 9,50 Euro steigen, wären mit den Zertifikaten Gewinne zwischen rund 30 und 70 Prozent drin.

Produkt Emittent Basiswert(e) Typ Whg. Risiko
DE000SF1NGG7
SOG Factor Long Certificate (Stop Loss )
Société Générale Deutsche Lufthansa AG Bull CHF gering
CH1232711536
UBS Long Mini-Future (Stop Loss 7.69)
UBS Deutsche Lufthansa AG Long CHF mittel
CH1274825657
VT Long Mini-Future (Stop Loss 8.07)
Bank Vontobel Deutsche Lufthansa AG Long CHF hoch

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