Das war zu erwarten. Nicht unbedingt, dass es in der Schweiz und bei einem Schweizer Kreditinstitut Probleme gibt, aber Probleme im Immobiliensektor in Europa waren doch wahrscheinlich. Die stark gestiegenen Kreditzinsen im Euroraum – immerhin hatte die Europäische Zentralbank die Leitzinsen in nicht einmal zwei Jahren um 450 Basispunkte angehoben – und dann auch noch die schwache Konjunktur im Währungsraum, verlangen ihren Tribut.

Kurs(CHF)
Zeit
49.61
17:31:59
+0.02%
+0.010
Eröffnung
Zeit
49.60
09:00:32
Traderinfo
Geld
49.50
21:12:55
1
Geld/Brief
Zeit
Volumen
Brief
49.76
17:19:56
175
1%
99%
Vol. Börse
Umsatz
514,294
25.56 M
Noch kein Trading Konto?
  • Nur CHF 29 Courtage pro Online-Trade
  • Depot ab CHF 25 pro Quartal Gratis
  • Realtime Kurse ab CHF 20’000 Depot

Ganz besonders leidet der Immobiliensektor im Euro-Raum. Es wird kaum mehr etwas gebaut – die Zahl der Baugenehmigungen in Deutschland etwa lag im September bei Wohnungen und Einfamilienhäusern mehr als 30 und rund 40 Prozent unter Vorjahr – und die Nachfrage nach Häusern und Wohnungen ist im Keller.

Die Preise nicht nur in Deutschland stehen unter Druck. Das hat jetzt den österreichischen Immobilien-Hai René Benko und seine Signa Holding in Schieflage gebracht. Das Unternehmen oder viele Einzeltöchter sind insolvent.

Die Gemengelage ist nicht nur das erhöhte Zinsniveau, die schwache Konjunktur, fallende Immopreise und sinkende Nachfrage, sondern grundsätzlich wohl auch die Struktur der Holding. Ex-Mitgesellschafter Martin Winterkorn, der ehemalige Chef im VW-Konzern, soll bereits vor Jahren seine Anteile an der Holding abgestossen haben und das wegen Bilanzen, die Fragen mit sich brachten.

Julius Bär ist auch bei Benko und Signa mit an Bord. Die Bank hatte vor vier Jahren vermutlich etwa 600 Millionen Euro für den Kauf der Globus-Warenhäuser durch Signa-Töchter bereitgestellt. Das bringt das Geldhaus aus der Zürcher Bahnhofstrasse jetzt in schweres Fahrwasser. Zumindest was die Aktie betrifft.

Die hat nämlich seit Bekanntwerden der Benko-Schwierigkeiten in wenigen Wochen 20 Prozent an Wert verloren. Anleger fangen an zu rechnen. Vor dem Benko-Knall hatte Julius Bär einen Börsenwert von rund elf Milliarden Franken. Jetzt sind es nur noch 9,1 Milliarden Franken.

Das Geldhaus hat damit in nur drei Wochen rund zwei Milliarden Franken eingebüsst. Der Verlust könnte – wie es zumindest derzeit aussieht – aber nur im Bereich von etwa 600 Millionen Euro liegen. Dazu kommt: Julius Bär wird wie im Banksektor an der Tagesordnung Sicherheiten haben.

Das Warenhaus am Löwenplatz hat eine Fläche von etwa 8000 Quadratmetern und dürfte konservativ geschätzt einen Wert von etwa 400 Millionen Franken oder sogar deutlich mehr haben. Dazu kommt ein halbes Dutzend weiterer Immobilien von Globus an anderen Standorten. Dass Julius Bär seinen Einsatz ganz verliert scheint unwahrscheinlich und der Kursabschlag der Aktie als deutlich übertrieben.

Passende Partner-Produkte zu Julius Bär (Mini Future)

Risikofreudige Anleger setzen mit einem Call darauf, dass der Kurseinbruch der Bank jetzt ein Ende hat und der Titel wieder nach oben dreht. Immerhin hat die Aktie die untere Begrenzungslinie des Trendkanals aus 2020 erreicht und konnte sich dort vor einer Woche stabilisieren.

Sollte Julius Bär schnell wieder auf 50 Franken – um rund zehn Prozent – zulegen, würde schon ein konservativer Call mit niedrigem 4er-Hebel (ISIN: DE000SD1VNB9) 40 Prozent an Wert gewinnen.

Gewinne sogar von 60 und 80 Prozent versprechen dann Calls auf Julius Bär mit 6er- (ISIN: CH1222589421) und 8er-Hebel (ISIN: CH1206722337). Auch wenn Julius Bär medial im Benko-Strudel ist. Man kann sich kaum vorstellen, dass die Banker bei Kreditvergabe keine Sicherheiten eingesammelt haben. Die Risiken scheinen damit ziemlich überschaubar, die Aktie ist nach dem Kurseinbruch ein klarer Kauf.

Produkt Emittent Basiswert(e) Typ Whg. Risiko
DE000SD1VNB9
BAER/SOGE open
Société Générale Julius Baer Group Long CHF gering
CH1222589421
UBS Long Mini-Future (Stop Loss 40.40)
UBS Julius Baer Group Long CHF mittel
CH1206722337
VT Long Mini-Future (Stop Loss 41.70)
Bank Vontobel Julius Baer Group Long CHF hoch

Wichtiger Hinweis:

Sämtliche Darstellungen und andere Veröffentlichungen in diesem [Trading-Ideen-]Artikel dienen ausschliesslich der Information. Insbesondere stellen die "Passende Produkte" weder eine Aufforderung, noch eine Empfehlung zum Erwerb resp. zu Veräusserung von Finanzinstrumenten dar, und können somit nicht als Anlageberatung oder als sonstige Entscheidungsgrundlage erachtet werden. Jedes "passende Produkt" in diesem Trading-Ideen Artikel gibt lediglich die Meinung und persönliche Entscheidung des jeweiligen Autors wieder.