Das war eine ganz lange Kursflaute. Das Rekordniveau vom Januar 1990 bei 38'915 Punkten ist zwar noch nicht erreicht. Aber immerhin ist der Nikkei225 jetzt wieder im Bereich des Widerstands vom Juli 1990. Das ist der höchste Stand seit 33 Jahren. Zwischenzeitlich kam der japanische Aktienmarkt in den letzten drei Dekaden per Saldo nicht voran und blieb dabei immer weit unter seinem Allzeithoch.
Seit dem Corona-Jahr ist der Knoten aber geplatzt. 2020 schafften die Blue Chips der Börse Tokyo ein Plus von 25 Prozent. In diesem Jahr ging es nochmals 20 Prozent nach oben. Anleger fragen sich: War es das, oder hat der Nikkei noch Potenzial? Gibt es vielleicht schon bald ein neues Allzeithoch?
Fundamental orientierte Anleger sagen: Der Nikkei 225 ist ein klarer Kauf. Zuerst zur Bilanz der Unternehmen. Die 225 Mitglieder im japanischen Leitindex können vor Kraft kaum gehen. Die Hälfte der Indexmitglieder sitzt auf einer Netto-Cashposition und damit auf reichlich Liquidität. Im S&P 500 oder dem Stoxx600 verfügen nur jeweils 15 Prozent über so eine komfortable Finanzierungsseite.
Trotz der hohen Kursgewinne im Nikkei225 sind die Aktien aber im internationalen Vergleich noch günstig. Etwa 50 Prozent der Indexwerte kommen auf ein Kurs/Buchwert-Verhältnis (KBV) von weniger als 1,0. Das KBV im gesamten Nikkei225 ist mit etwa 1,3 deutlich niedriger als in den USA mit rund 4,0 oder in Europa mit rund 2,0.
Dann das Kurs/Gewinn-Verhältnis KGV. Die Gewinnbewertung japanischer Blue Chips liegt bei etwa 13 und damit weit tiefer als in USA mit KGVs um 20. Auch die durchschnittliche Dividendenrendite japanischer Aktien ist mit etwa 2,5 Prozent rund 50 Prozent höher als bei US-Titeln.
An der Börse Tokyo zeigen sich zwei Kurstreiber. Da sind zum einen Corona-Nachholeffekte wie auch in Europa oder USA. Immerhin hat Japan die Pandemie-Beschränkungen später aufgehoben als Europa und da ist noch Schwung vorhanden.
Auch die Inflation hat sich verbessert. Litt Japan fast 30 Jahre lang unter Deflation und geringem oder Nullwachstum der Wirtschaft, so steigen die Preise derzeit im Land der aufgehenden Sonne mit mehr als zwei Prozent.
Die gestiegenen Preise zeigen sich bei den Lohnverhandlungen. So erhöhten grosse Unternehmen im Frühjahr um fast vier Prozent und damit so stark wie seit 30 Jahren nicht. Mehr Geld im Portemonnaie verspricht höhere Konsumausgaben und die starken Lohnsteigerungen zeigen Zuversicht der Unternehmen. Das könnte steigende Investitionen und damit Schwung für die Konjunktur mit sich bringen.
Auch Warren Buffett hats erkannt
Die Wachstumsraten der Wirtschaft sind zwar moderat, aber positiv. 2021 gab es ein Konjunkturplus von 1,7 Prozent, im vergangenen Jahr wuchs die Wirtschaft um 1,1 Prozent und für dieses Jahr ist ein Wachstum von 1,3 Prozent vorausgesagt. Drei Jahre mit positiven Steigerungen – das ist die längste Wachstumsphase Japans seit 15 Jahren.
Versprechen schon die günstige Bewertung japanischer Titel und die konjunkturellen Daten weitere Kursgewinne, so bietet auch die hohe Cashposition der Blue Chips im Nikkei225 Phantasie. Denn reichlich Liquidität bietet Spielraum für Aktienrückkäufe und Japans Firmen nutzen das.
Im vergangenen Jahr lag die Zahl der angekündigten Rückkäufe so hoch wie seit zehn Jahren nicht. Aktienrückkäufe vermindern die Zahl der Aktien und erhöhen so den Gewinn je Aktie. Das bringt schon bei konstanter Bewertung höhere Kurse mit sich.
Spannend ist auch der Chart. Nach dem leichten Rücksetzer vom 33 Jahreshoch Anfang Juli hat der Index jetzt wieder die 40 Tage-Linie erreicht. Zuletzt im April war der Nikkei225 an der 40 Tage-Linie und konnte von dieser Position aus schnell 15 Prozent hochschiessen.
Auch US-Investoren-Legende Warren Buffett zählt seit längerem auf den japanischen Markt. Seine neuen Investments in Mitsubishi, Itochu, Sumitomo sowie Marubeni und Mitsui haben die Anleger-Fantasien in die Japan-Börse weltweit zusätzlich beflügelt.
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Wer beim nächsten Schub im Index mit dabei sein, aber dabei wenig riskieren will, der greift zu einem Partizipationszertifikat (ISIN: CH0013127300). Damit sind Anleger im Verhältnis 1:1 also ohne Hebeleffekt, an der Kursentwicklung der japanischen Blue Chips mit dabei. Das Zertifikat läuft noch bis 23. Oktober.
Spekulativer ist ein Call mit 3er-Hebel (ISIN: DE000SB4SSN5). Kurssteigerungen im Index um zehn Prozent bringen bei diesem Zertifikat Gewinne von etwa 30 Prozent.
Mit einem Call (ISIN: CH1260745331) mit 7er-Hebel wäre dann sogar ein Kursplus von etwa 70 Prozent drin.
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