Seit einigen Tagen ist es zwar offiziell, aber eigentlich war das schon seit fast zwei Monaten klar: Kühne+Nagel steigt in den SMI auf. Der Logistik-Riese ersetzt Mitte nächster Woche die Aktie von Credit Suisse im Rahmen einer ausserordentlichen Anpassung des Index.

Eigentlich gehen Börsianer bei einem Indexaufstieg von steigenden Kursen bei Indexneulingen aus. Denn dann müssen Fonds, die den entsprechenden Index abbilden, diese Aktie in ihr Portfolio legen. Das bringt steigende Nachfrage nach dem Titel und sollte auch höhere Kurse zur Folge haben.

Die Aktie von Kühne+Nagel allerdings ging nach Bekanntgabe des Indexaufstiegs zwischenzeitlich um fünf Prozent nach unten, startete dann aber im Laufe des Handels erfolgreich einen Erholungsversuch. Hatte sich der designierte SMI-Konzern gegen Börsenschluss so fast schon wieder in den Bereich des Vortageskurses hochgearbeitet, so beendete am Mittwoch negativer Analystenkommentar die Kurserholung.

Der Kursverlust am Tag nach Bekanntgabe des Indexaufstiegs könnte allerdings auf das Konto von Mid-Cap Fonds gehen, die Kühne+Nagel bisher im Portfolio hatten und einer Umschichtungswelle bei Indexaufstieg zu den Blue Chips zuvorkommen wollten.

Fundamental ist zwar klar: Kühne+Nagel muss nach den zwei starken Jahren mit Nach-Corona-Boom nun etwas kleinere Brötchen backen. Der Gewinn dürfte sich in diesem Jahr im Vergleich zu 2022 in etwa halbieren und auch im nächsten Jahr nicht nennenswert zulegen. Damit käme Kühne+Nagel in 2023 und 2024 in etwa auf KGVs im Bereich um 25 und wäre damit im Vergleich zur Vergangenheit deutlich höher bewertet. In früheren Jahren brachte es die Aktie in der Regel auf 20er-KGVs.

Aber kurzfristig bestehen spekulativ betrachtet dennoch Kurschancen. Die Aktie ist durch den Rückschlag am Dienstag in den Bereich der psychologischen Marke von 250 Franken gefallen. Von dort könnte es zu einem schnellen Rebound und Kurssteigerungen wieder auf das Niveau um 260 Franken kommen.

Obendrein ist bei Umsetzung des Indexaufstiegs am 13. Juni mit physischen Käufen von Fonds, die den SMI abbilden, zu rechnen. Das könnte den technisch motivierten Kursaufschwung zusätzlich befeuern. Risikofreudige Anleger wetten auf dieses Szenario. Schnelle Kurssteigerungen von Kühne+Nagel möglicherweise schon in der nächsten Woche wieder in den Bereich um 260 Franken.

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Da sich die Kursbewegungen bei dieser kurzfristigen Spekulation in relativ engen Bahnen bewegen dürften, greifen risikobewusstere Anleger zu einem Faktorzertifikat mit konstantem 4er-Hebel (Symbol: KN4LSG) und damit bezogen auf diese konkrete Spekulation einem relativ geringen Risiko. Bei einem Kursanstieg der Aktie um fünf Prozent, winken mit dem Call aber auch schon Kursgewinne von etwa 20 Prozent.

Bei steigenden Kursen des Basiswerts nimmt ein Call (Symbol: WKNAJV) mit 5er-Hebel aber schon etwas mehr Fahrt auf. Bei Gewinnchancen von etwa 25 Prozent bei Kursen um 260 Franken sind die Risiken dann aber auch etwas höher als beim konservativeren Faktorzertifikat. Risikofreudige Anleger, die es wissen und zocken wollen, wählen sogar einen Call (Symbol: IKNIYU) mit 7er-Hebel. Fünf Prozent Kurssteigerung bei Kühne & Nagel bedeuten dann bei diesem Zertifikat 35 Prozent Gewinn – und das möglicherweise schon in der nächsten Woche.

Symbol / ISIN Emittent Basiswert Typ Whg. Risiko
KN4LSG Société Générale Kühne & Nagel AG Long CHF Geringes Risiko/geringer Hebel
WKNAJV Vontobel Kühne & Nagel AG Long CHF Mittleres Risiko/mittlerer Hebel
IKNIYU UBS Kühne & Nagel AG Long CHF Hohes Risiko/hoher Hebel

 

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