Seit Besprechung der Lufthansa-Aktie Mitte Juni ging der Kurs schon um bis zu rund 15 Prozent nach oben. Die damals ebenfalls zum Kauf empfohlenen Calls auf das MDAX-Mitglied lagen bis vor wenigen Tagen sogar bis 200 Prozent im Gewinn. Das ist eine Verdreifachung in nur drei Monaten.
In den letzten Tagen zeigt sich die Aktie der Fluggesellschaft ziemlich volatil. Zuerst ging es mit Lufthansa in der vergangenen Woche tagelang insgesamt um rund zehn Prozent nach oben, dann Mittwoch und am Dienstag, kam eine deutliche Korrektur.
Der Kursanstieg vergangene Woche und am Montag ging auf das Konto neuester Umstrukturierungen im Flug-Konzern aus Köln. Firmenchef Carsten Spohr will sparen und die Margen deutlich steigern. Deshalb hat der Manager bis 2030 den Abbau von 4000 Stellen – etwa 20 Prozent – in der Verwaltung angeordnet.
Obendrein soll auch der Anteil der relativ teuren Flüge Marke Lufthansa, also die Flieger mit dem gelben – seit 2018 blauen und weissen Kranich auf dem Leitwerk – sinken. Auf Kurz- und Mittelstrecken soll der Kranich zusehends durch die billigeren Töchter wie Eurowings Discover ersetzt werden. Der reine, teure Lufthansa-Anteil soll dadurch bis 2030 von derzeit etwa 80 auf dann rund 50 Prozent zurückgehen.
Am Ende soll sich die operative Marge vor Sonderposten durch die Umbauten von 4,4 Prozent in 2024 auf acht bis zehn Prozent verdoppeln. Und da rückt die Bewertung in den Vordergrund. Schon auf Basis 2024 – das Ergebnis je Aktie lag im vergangenen Jahr bei 1,15 Euro – kommt die Airline auf ein spottbilliges 6er-KGV.
In diesem Jahr dürfte die Bewertung noch tiefer sein. Die Geschäfte laufen zwar auch im klassischen Passagiergeschäft rund. Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz dort um vier Prozent auf 14,1 Milliarden Euro. Doch im Bereich Logistik und Technik – hier bietet Lufthansa auch für andere Airlines zum Beispiel Wartungsarbeiten an – kletterten die Erlöse im Halbjahr um elf und 13 Prozent auf 1,7 und 4,0 Milliarden Euro.
Wegen der höheren Umsatzbasis – Lufthansa steigerte die Erlöse im Semester insgesamt um sechs Prozent auf 18,4 Milliarden Euro – und den Einsparungen wegen des tieferen Ölpreises verbesserte sich das Halbjahresergebnis ganz massiv. Aus einem Verlust von 163 Millionen Euro im selben Vorjahreszeitraum wurde nun ein Gewinn von 149 Millionen Euro. Der Gewinn je Aktie drehte so von -0,22 auf 0,11 Euro. Und für das Gesamtjahr kündigt Manager Spohr einen deutlichen Anstieg beim operativen Gewinn vor Sonderposten an.
In den nächsten Jahren dürfte sich die Serie an Gewinnsteigerungen wegen der angekündigten Umbau- und Sparmassnahmen fortsetzen. 2030 könnte das Ergebnis bei mehr als 2,0 Euro je Aktie liegen. Mit 3er-KGV gäbe es Lufthansa dann fast geschenkt. Immerhin wurde die Aktie in der Vergangenheit auch immer wieder mit KGVs von über zehn gehandelt.
Ist bei der Aktie von Deutsche Lufthansa damit in den nächsten Jahren eine Kursvervielfachung auf deutlich über zehn, vielleicht sogar auf 20 Euro vorstellbar, so ist die Aktie auch kurzfristig gut für höhere Notierungen. Lufthansa läuft seit fünf Jahren in einer Trading-Range zwischen sieben und acht Euro und ist jetzt fast wieder auf die untere Begrenzungslinie dieser Trading-Range zurückgefallen. Die Aktie könnte bald drehen und wieder in Richtung obere Begrenzung der Handelsspanne durchstarten.
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Risikofreudige Anleger hebeln das mögliche Kurspotenzial von zehn Prozent mit einem Call. Ein Zertifikat mit 5er-Hebel (ISIN: CH1439403333) könnte dann 50 Prozent zulegen. Ein Call mit etwas spekulativerem 8er-Hebel (ISIN: CH1452824647) verspricht sogar Kurssteigerungen um 80 Prozent.
Wer eine echte Wette eingehen will, der greift sogar zu einem Call auf Lufthansa mit deutlich riskantem 17er-Hebel (ISIN: CH1470988754). Sollte Lufthansa nach oben drehen und auf 8,0 Euro durchmarschieren, könnte sich dieses Zertifikat verdreifachen.
Produkt | Emittent | Basiswert(e) | Typ | Whg. | Risiko |
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CH1439403333 VT Long Mini-Future (Stop Loss 5.95) |
Bank Vontobel | Deutsche Lufthansa AG | Long | CHF | Gering |
CH1452824647 BAER Dynamic Mini Future (Stop Loss 6.60) |
Bank Julius Bär | Deutsche Lufthansa AG | Long | CHF | Mittel |
CH1470988754 UBS Long Mini-Future (Stop Loss 7.05) |
UBS | Deutsche Lufthansa AG | Long | CHF | Hoch |
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