Intel-Aktionäre haben seit langem nichts zu lachen. Die Aktie des Prozessor-Herstellers hat sich in diesem Jahr mehr als halbiert und ist damit der Top-Verlierer im Dow Jones. Kam es schon im April zu einem Kursrutsch, so fiel der Titel Anfang August wie ein Stein nach unten.
Und da wird es jetzt skurril. Denn vor vier Wochen hatte der Tech-Gigant – Stichwort "Intel inside"– den Abbau von 15 Prozent der Stellen angekündigt. Normalerweise führen solche Aussagen eher zur Kurssteigerung. Die Aktie des Chip-Konzerns aus Santa Clara in Kalifornien dagegen kollabierte dagegen.
Nachdem die Aktie in diesem Jahr fast nur im Rückwärtsgang und vor vier Wochen abgestürzt war, schoss der Titel nun Ende letzter Woche zehn Prozent nach oben. Grund waren Gerüchte, wonach Intel nun forciert aus der Krise kommen will. Das Unternehmen leidet unter hohen Kosten und daraus folgend geringen Margen. Immerhin würde der angekündigte Jobabbau von 15 Prozent – entsprechend etwa 15000 Stellen – zusammen mit anderen Massnahmen die Kosten schon einmal um etwa zehn Milliarden Dollar im Jahr reduzieren.
Dazu sollen nun weiter Optionen kommen. Etwa eine Aufspaltung oder Trennung von Geschäftseinheiten oder möglicherweise auch Fusionen oder Übernahmen. Zudem könnten auch die Expansionspläne auf Eis gelegt werden.
Anleger wissen: Ein Konzern wie Intel mit einem Börsenwert von knapp 100 Milliarden Dollar geht so schnell nicht kaputt. Im Gegenteil. Um so tiefer der Kurs fällt, um so grösser wird das Turnaround-Potential. Zwar rechnen Analysten damit, dass Intel auch im nächsten Jahr rote Zahlen schreiben wird. Aber ob rote oder schwarze Zahlen: Zeichnet sich ein operativer Umschwung ab, könnte die Aktie ganz schnell noch deutlich höher klettern als am Freitag.
Passende Partner-Produkte zu Intel (Calls)
Immerhin hat Intel durch den Schub Ende letzter Woche charttechnisch betrachtet die obere Begrenzung des Aufwärtstrends von Anfang August erreicht. Fällt die Marke, sind ganz schnell wieder Kurse von 25 oder auch 30 Dollar vorstellbar. Das wäre ein Kursplus von zehn bis 30 Prozent.
Risikofreudige Anleger hebeln diese Gewinne mit einem Call. Ein Zertifikat mit 4er-Hebel (ISIN: CH1363356945) könnte dann ganz schnell um 50 bis 100 Prozent zulegen. Ein Call mit 6er-Hebel (ISIN: CH1372884424) würde dann sogar um 100 bis 200 Prozent explodieren.
Produkt | Emittent | Basiswert(e) | Typ | Whg. | Risiko |
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CH1363356945 VT Long Mini-Future (Stop Loss 17.30) |
Bank Vontobel | Intel Corp. | Long | CHF | |
CH1372884424 UBS Long Mini-Future (Stop Loss 18.90) |
UBS | Intel Corp. | Long | CHF |
Wichtiger Hinweis:
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3 Kommentare
Jaja, der Markt, er kann so unerbittlich sein:
- 02.09.2024 11:47: Artikel publiziert, Kernaussage "Rebound erwartet".
- 03.09.2024 16:57 INTC bei 20.57, down 6.62%
Mini Futures (Call 14.97 SOG) am 12 August bei 4.10 gekauft, am 30 August bei 5.70 verkauft.
Fundamental sind die Ausichten schlecht. Intel ist quasi eine Mayer Burger mit mehr Market Cap
Intel hat den Markt verpasst - nicht nur vor vielen Jahren jenen der GPUs, sondern dann auch jenen dem Mobile CPUs und jetzt jenen der TPUs. Nicht nur strategisch, sondern auch technisch. Intel ist heute nur noch ein Schatten im Prozessoren-Markt und das wird für sehr lange Zeit wenn nicht für immer so bleiben. Die Frage ist nicht, ob Intel noch einmal zu einem hohen Marktanteil aufsteigen kann, der Zug ist abgefahren. Die Frage ist vielmehr, ob Intel Nischen findet, in denen es überleben kann.
Oder mit anderen Worten: Intel steht da, wo einst Meyer Burger stand. Mit dem Risiko einer indentischen Entwicklung in die Zukunft.