Auf den ersten Blick, auf die ganz lange Sicht, ist im SMI alles in Ordnung. In den letzten 20 Jahren brachten die Schweizer Blue Chips Kursgewinne von rund 100 Prozent. Der Punktestand des Index hat sich damit etwa verdoppelt.  

Der SMI ist aber ein Kursindex. Das heisst: Dividenden sind da überhaupt nicht darin eingerechnet. Da die Titel im Leitindex aber im Durchschnitt und auf lange Sicht jährliche Dividenden meist um drei Prozent bringen, muss man, um die wahre Wertentwicklung zu ermitteln, den SMIC – den "SMI cum Dividend", also mit Dividenden – betrachten.

In den letzten 20 Jahren haben sich die Ausschüttungen extrem ausgewirkt. Stieg der SMI in dem Zeitraum von rund 5800 auf jetzt etwa 11200 Punkte, so gab es im SMIC inklusive Dividenden – diese werden dann jeweils in den SMIC reinvestiert – einen Anstieg von 7700 auf nun 26700 Punkte.

SMI-Kursentwicklung

Das ist ein Plus von 250 Prozent und ein jährlicher Anstieg von durchschnittlich 6,5 Prozent. Andere Indizes wie etwa der Dow Jones oder der DAX konnten mit Dividende zwar stärker steigen (der deutsche Leitindex hat sich in 20 Jahren sogar vervierfacht entsprechend einem jährlichen Plus von 7,2 Prozent), aber ein Punkt ist da nicht dabei: Die Inflation. Lag die Preissteigerungen in den letzten 20 Jahren in der Schweiz insgesamt in etwa bei 20 Prozent, so lag die Inflationsrate in Deutschland im selben Zeitraum mit etwa 50 Prozent mehr als doppelt so hoch.

Bereinigt um diesen Inflationseffekt liegt das Plus im DAX in 20 Jahren preisbereinigt nur noch bei 100 Prozent. Der SMIC kommt dagegen auf einen inflationsbereinigten Anstieg von 150 Prozent. Das ist eine Rendite nach Inflation von 4,5 Prozent im Jahr! Bei welcher Anlage gibt es das sonst?

Das ist die langfristige Entwicklung und zeigt die Chancen, das Gewinnpotential am Aktienmarkt. Nun aber zu den kurzfristigen Perspektiven und den Chancen für Trader. Und da sieht es im SMI statistisch und charttechnisch betrachtet jetzt nach einer Korrektur aus.

Klammert man das Corona-Jahr 2020 mit dem Ausbruch der Pandemie aus, dann sieht der Chart des SMI folgendermassen aus: Im Dezember und Januar 2020/21, 2021/22, 2022/23 ging es mit dem Index zuerst nach oben mit Gewinnen von etwa fünf bis zehn Prozent, dann im Februar oder März kam es zu einem Kursrutsch jeweils etwa zwischen 400 und rund 1000 Punkten oder um etwa vier bis acht Prozent. 2017/18 war es auch so, 2014/15 ebenfalls und 2015/16 kam die Korrektur bereits im Januar.

Nachdem der SMI seit Oktober um rund zehn Prozent gestiegen ist, jetzt aber am starken Widerstand um 11200 bis 11500 Punkten festhängt, scheint ein Abpraller von dieser Hürde auch infolge möglicher Gewinnmitnahmen nach den schnellen Kurssteigerungen gut wahrscheinlich.

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Risikofreudige Anleger setzen mit einem Put auf dieses Szenario und einen schnellen Kursverfall des Index in den kommenden etwa sechs Wochen um rund 500 Punkte. Da eine extrem starke Bewegung weniger zu erwarten ist, greifen Spekulanten dabei auf Zertifikate mit relativ hohem Hebel. Ein Put mit 14er-Hebel (ISIN: CH1103808122) verspricht bei einem Kursrückgang des SMI um etwa 500 Punkte oder rund vier bis fünf Prozent ein Plus von etwa 70 Prozent. Ein Put mit 16er-Hebel (ISIN: CH1124605200) würde sich fast verdoppeln.

Produkt Emittent Basiswert(e) Typ Whg. Risiko
CH1103808122
UBS Short Mini-Future (Stop Loss 11.832.30)
UBS SMI Short CHF mittel
CH1124605200
VT Short Mini-Future (Stop Loss 11.770.00)
Bank Vontobel SMI Short CHF hoch

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