Drei Monate lang ging es mit der Aktie von ThyssenKrupp nach oben. Zwischen November und Januar kletterte der Kurs des Stahlkonzerns um bis zu 50 Prozent.
Anfang der Woche allerdings kam es zum Kurseinbruch. Die Quartalszahlen waren offensichtlich nicht das, was Anleger hören wollten. Die Aktie rauschte am Dienstag nach Vorlage der Daten ganz schnell zehn Prozent nach unten.
Dabei waren die Zahlen alles andere als unerwartet. Hatte das MDAX-Mitglied im Vorjahreszeitraum wegen der hohen Stahlpreise im Handel mit Stahl noch grossartig verdient – die Sparte brachte im Dreimonatszeitraum 2021/22 einen Gewinn vor Zinsen und Steuern von 219 Millionen Euro –, so waren es nun in 2022/23 nur noch 20 Millionen Euro. Aber dass sich der Stahlpreis auf Jahressicht halbiert hatte, war allgemein bekannt.
Insgesamt und über alle Segmente verbuchte ThyssenKrupp im Quartal ohnehin nur einen vergleichsweise bescheidenen Gewinnrückgang von 0,17 auf 0,12 Euro je Aktie. Im Gesamtjahr soll zumindest ein ausgeglichenes Ergebnis drin liegen. Aber diese aktuelle Entwicklung ist bei ThyssenKrupp sowieso weniger relevant. Denn die Aktie ist fundamental betrachtet äusserst günstig. Der Cashbestand lag Ende Dezember bei rund 11,50 Euro je Anteil – das ist fast das Doppelte des aktuellen Kurses. Der Buchwert je Aktie, das Eigenkapital, betrug zum Jahresende 22,44 Euro und damit fast das Vierfache des Kurses.
Dazu kommt: ThyssenKrupp hat mit einem 66-prozentigen Anteil an Nucera eine Tochtergesellschaft im Wasserstoffsektor. Der Börsengang war schon vor einem Jahr angekündigt, wurde dann aber wegen des schlechten Umfelds verschoben. Angesichts der wieder deutlich belebten Kursentwicklung an den Börsen könnte der Nucera-IPO jedoch in diesem Jahr über die Bühne gehen. Schätzungen zufolge könnte der Anteil von ThyssenKrupp am Wasserstoffunternehmen etwa 2,50 oder auch 3,0 Euro je Thyssen-Aktie – und damit den halben Börsenwert – auf die Waage bringen.
Ist ThyssenKrupp also fundamental betrachtet wirklich spottbillig – das Kurs/Buchwert-Verhältnis liegt lediglich bei 0,3 –, so bietet der mögliche Nucera-IPO auch noch reichlich Phantasie für den Kurs. Darüber hinaus gibt es klare kurzfristige Kurschancen. Denn nach dem Kurseinbruch am Dienstag ist die Aktie des Stahlkochers aus Essen in Deutschland auf die untere Begrenzungslinie des kurzfristigen Aufwärtstrends zurück gefallen, von dort aber am Mittwoch kräftig nach oben abgebprallt.
Mit einem Call können Anleger auf weitere – und zwar schnelle – Kurssteigerungen bei ThyssenKrupp setzen. Sollte die Aktie schon in Kürze wieder die Hochs von Anfang der Woche zwischen 7,0 und 7,50 Euro erreichen, dann sind mit dem etwas spekulativeren Call (Symbol: ITKBQZ) bei einem aktuellen 5er-Hebel Gewinne von rund 30 bis 50 Prozent drin.
Wem der Knock-out und Basispreis mit rund 5,56 und 5,40 Euro – entsprechend einem Abstand zum Knock-out von rund 15 Prozent – zu riskant ist, der wählt zum Beispiel einen Call mit Hebel 2,8 (ISIN: ITKVJZ) und einem Abstand zum Knock-out von etwa 30 Prozent.
Ein noch konservativeres Zertifikat beispielsweise mit einem sehr moderatem Hebel von 2,3 (ISIN: LTKGJB) und einem Abstand zum Knock-out von 40 Prozent ist dann sogar noch weniger riskant. Dennoch verspricht auch dieses Zertifikat bei einem erwarteten Kursanstieg von ThyssenKrupp um zehn Prozent auf Levels zwischen 7,0 und 7,50 Euro Gewinne zwischen etwa 15 und 20 Prozent.
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