Bei guter Konjunktur zieht es Aktien immer weiter in die Höhe. Anleger sind sich sicher, dass das so weiter gehen wird. Es herrscht der "Glaube", dass die Bäume, also die Kurse, in den Himmel wachsen werden. Umso besser die Konjunktur dann läuft, umso mehr „Glaube“ findet sich auf dem Börsenparkett.

Das steigert sich dann hin bis zur Gier, wenn fast alle denken, daran glauben, Aktien seien nicht zu bremsen und könnten nur noch von einem Rekord zum anderen laufen.

Was für Aktien gilt, gilt auch für andere Asset-Klassen etwa den Immobiliensektor. Viele Jahre lang gingen die Preise nur nach oben. Anleger und Investoren haben zuletzt in 2021 noch so horrende Preise für Liegenschaften insbesondere in Ballungsräumen auf den Tisch zu blättern. Seit der Zinswende aber, herrscht Druck bei Liegenschaften, ganz besonders jenseits der Schweizer Landesgrenzen etwa in Deutschland.

Und dann passiert das, was die Investment-Clock anzeigt: Aus Glaube wird langsam Unglaube, Angst und schliesslich Panik. In der Folge schmeissen Anleger Aktien oder andere betroffene Assets aus ihren Depots.

Dieses Verhalten zeigt sich gut beim Immobilienkonzern Vonovia. Das DAX-Mitglied hält etwa 400'000 Wohnungen in Deutschland im Bestand. Mit den steigenden Immobilienpreisen bei den Nachbarn kletterte auch die Aktie immer weiter. Zwischen 2014 und Ende 2020 hatte sich der Kurs annähernd vervierfacht. Diese Gier mit der Wette auf immer weiter steigende Immobilien- und dann letztendlich auch des Aktienkurses ist inzwischen aber der Panik gewichen.

Vonovia hat sich in den letzten zwei Jahren geviertelt und die Aktie notiert heute da, von wo aus die Rallye vor neun Jahren gestartet war. Konnte Vonovia während des Immobilienbooms sein Eigenkapital infolge von Wertzuschreibungen auf das Portfolio viele Jahre steigern, so hat sich das Bild nun angesichts der Immobilienflaute gedreht. Das Eigenkapital fällt infolge von Wertberichtigungen und Verlusten.

Nachdem sich der Verkehrswert des Portfolios zwischen 2018 und 2021 auf 97,8 Milliarden Euro mehr als verdoppelt hatte, kam es im vergangenen Jahr zu einem Rückgang um 3,2 Prozent. Auch im ersten Quartal verbuchte der Immo-Experte einen Wertverfall bei seinen Wohnungen um 3,6 Prozent. Im Dreimonatszeitraum schrieb Vonovia so einen Verlust von 2,1 Milliarden Euro. Das Nettovermögen je Aktie fiel dadurch von 57,48 auf 53,75 Euro. Das ist zum Stand per Dezember 2021– am Höhepunkt des Immobilienbooms – mit einem Nettovermögen je Anteil von 62,63 Euro ein Rückgang um 15 Prozent.

Den Umkehrpunkt kann niemand sicher voraussagen. Aber Börsianer nehmen die Zukunft vorweg und da dürfte bei der Vonovia-Aktie alles Negative bereits weitgehend im Kurs drin sein. Selbst wenn das Portfolio noch etwas an Wert verlieren sollte: Der aktuelle Discount zum Nettovermögen von etwa 60 Prozent deutet doch stark auf Panik hin. Erholt sich der Markt wieder, dreht die Panik in Gier, dann ist mit der Aktie ein Verdoppler und Verdreifacher drin.

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Kommt der Glaube zurück, könnte das die Aktie ganz schnell nach oben ziehen. Risikofreudige Anleger spekulieren darauf, dass die Aktie des Immo-Konzerns das Tief bereits gesehen hat und das Anleger schon in Kürze den nächsten Aufschwung am Immo-Markt vorwegnehmen. Es könnte hier das Bonmot der Investmentlegende Warren Buffett gelten: "Sei gierig, wenn die anderen Angst haben, und ängstlich, wenn sie gierig sind“.

Anleger mit mittlerer Risikoneigung wählen einen Call mit konstantem 4er-Hebel (Symbol: VN4LSG), ein sogenanntes Faktor-Zertifikat.

Wem das zu spekulativ ist, aber dennoch an das bereits erreicht Tief bei Vonovia glaubt, der wählt ein Barriere Reverse Convertible-Zertifikat (Symbol: RVNABV) auf die Immobilienaktien. Da sind zwar keine exorbitant hohen Gewinne drin wie bei den beiden genannten Calls. Aber das Zertifikat ist weit weniger volatil, schwankt also viel weniger stark als der Basiswert und im Idealfall ist bis zum Ende der Laufzeit im Dezember ein Gewinn von rund 15 Prozent in nur sechs Monaten möglich.

Symbol / ISIN Emittent Basiswert Typ Whg. Risiko
RVNABV Vontobel Vonovia AG Long CHF Geringes Risiko/geringer Hebel
VN4LSG Société Générale Vonovia AG Long CHF Mittleres Risiko/mittlerer Hebel

 

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