Die politischen Forderungen und Positionen wurden unter dem Motto «Arbeit schafft Wert - Anerkennung jetzt» verabschiedet, wie die Arbeitnehmerorganisation am Samstagnachmittag mitteilte.
Konkret fordern die Travailsuisse-Delegierten eine Stärkung der Kaufkraft, eine Reduktion der Arbeitszeit zum Schutz der Arbeitnehmenden, Massnahmen gegen Lohndiskriminierung und zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Ausserdem positionieren sie sich klar gegen weitere Rentenaltererhöhungen und Sparmassnahmen.
Vier Resolutionen verabschiedet
An dem alle vier Jahre stattfindenden Kongress beschlossen die Delegierten ausserdem vier Resolutionen zu diesen Themen. Für den Schutz der Kaufkraft fordern sie Lohnerhöhungen. Diese seien für viele Arbeitnehmende aufgrund der höheren Lebenshaltungskosten dringend notwendig.
Weiter seien planbare Arbeitszeiten wichtig um die Gesundheit der Arbeitnehmenden nicht weiter zu belasten. 30 bis 40 Prozent der berufstätigen Bevölkerung in der Schweiz seien erschöpft. Deshalb brauche es mehr Schutz, schrieben die Delegierten.
Zur Bekämpfung der Lohndiskriminierung forderte der Verband eine Revision des Gleichstellungsgesetzes. Darin ist heute eine Toleranzschwelle von fünf Prozent festgelegt. Damit würden jedoch den Frauen jährlich acht Millionen Franken fehlen. Es brauche daher eine obligatorische Lohngleichheitsanalyse für alle Unternehmen ab 50 Mitarbeitenden.
Zuletzt wehrt sich Travailsuisse gegen die Sparmassnahmen des Bundes. In der vierten Resolution fordert die Organisation, dass auf weitere Sparmassnahmen und Steuererleichterungen für Unternehmen verzichtet wird und stattdessen Geld unter anderem in die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben investiert wird.
Wüthrich wiedergewählt
Die Wiederwahl des Präsidenten Adrian Wüthrich ist die zweite in Folge, wie der Dachverband mitteilte. Der Präsident erklärte vor den Delegierten, angesichts der schwindenden Kaufkraft sei der Einsatz zugunsten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nötiger denn je. Neben dem Präsidenten wählten die Delegierten fünf neue Mitglieder in den Vorstand. Bundesrat Guy Parmelin anerkannte als Gastredner den Wert der Sozialpartnerschaft.
Der Kongress feierte am Samstag auch das 20-jährige Bestehen des Verbands. Das Gremium ist das oberste Organ von Travailsuisse. Der Dachverband vertritt die über 130'000 Angehörigen seiner Mitgliedsverbände.
(AWP)