Trudeau hatte sein Land in einer Rede auf einen Handelskrieg mit den Vereinigten Staaten eingeschworen und Washington im Zollstreit mit weiteren harten Massnahmen gedroht. Er hatte dabei auch Trump persönlich mit Verweis auf einen Medienbericht angesprochen: «Nun, es ist nicht meine Gewohnheit, dem »Wall Street Journal« zuzustimmen, aber Donald: Sie weisen darauf hin - obwohl Du so ein kluger Kerl bist - dass dies eine sehr dumme Sache ist.»

Trump seinerseits hatte den Premierminister des nördlichen Nachbarlands schon früher als «Gouverneur» verhöhnt. Gouverneure sind in den USA die Regierungschefs der Bundesstaaten - Trump unterstreicht mit dieser Beleidigung seine wiederholt geäusserte Absicht, Kanada zu amerikanischem Staatsgebiet machen zu wollen.

Diese beispiellose Position gegenüber einem befreundeten Staat ist laut Trudeau keine leere Drohgebärde, sondern Teil des Handelskrieges. Der kanadische Premier hatte zuvor in Ottawa gesagt, Trump wolle «einen totalen Zusammenbruch der kanadischen Wirtschaft, weil das eine Annexion einfacher machen würde». Dies werde allerdings nie passieren./tm/DP/ngu

(AWP)