Die Vernehmung von Trumps Widersacher Cohen gilt als ein Wagnis für die Anklage: Der heute 57-Jährige hatte schon 2018 auch wegen seiner Rolle bei eben jenen Schweigegeldzahlungen an Daniels auf schuldig plädiert - und unter anderem wegen Falschaussagen eine Haftstrafe abgesessen. Auf die Geschworenen könnte er deshalb nicht glaubwürdig wirken. 2018 war Trump noch US-Präsident und wurde von der Staatsanwaltschaft nicht strafrechtlich verfolgt.

Die Staatsanwaltschaft in New York beschuldigt Trump, dass er seine Aussichten auf einen Erfolg bei der Präsidentschaftswahl 2016 durch die Zahlung von 130 000 Dollar an die Pornodarstellerin verbessern wollte. Obwohl die Zahlung selbst nicht illegal war, soll Trump bei der Erstattung an Cohen Unterlagen manipuliert haben, um den wahren Grund der Transaktion zu verbergen.

Dies ist der erste Strafprozess gegen einen ehemaligen Präsidenten in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Trump könnte eine mehrjährige Freiheitsstrafe drohen, die zur Bewährung ausgesetzt werden könnte, oder eine Geldstrafe. Dieser Prozess könnte sich auf den Wahlkampf in den USA auswirken. Trump, der im November erneut als Präsident kandidieren möchte, hat auf nicht schuldig plädiert./scb/DP/men

(AWP)