Der Vergütungsbericht 2024 wurde am Donnerstag von den UBS-Aktionären mit 86,7 Prozent Ja-Stimmen angenommen. «Wir sind überzeugt, dass unsere Vergütungsstruktur zweckdienlich ist und für eine starke Übereinstimmung mit den Interessen unserer Aktionäre sorgt», sagte Verwaltungsratspräsident Colm Kelleher an der Generalversammlung in Luzern.

Er verteidigte vor allem auch den Lohn von UBS-Chef Sergio Ermotti: «Eine globale Grossbank zu leiten und zugleich zwei global systemrelevante Banken zu fusionieren - was es noch nie zuvor gegeben hat - erfordert ausserordentliche Fähigkeiten», sagte Kelleher. In einer solch kritischen Phase sei eine starke Führung unerlässlich.

Die Talente in der globalen Finanzindustrie seien hart umkämpft, und die UBS müsse allen Mitarbeitern wettbewerbsfähige Löhne zahlen, sagte Kelleher weiter. Lohnobergrenzen würden der Wettbewerbsfähigkeit der UBS und somit allen Anspruchsgruppen schaden.

CS-Vergleiche sind Beleidigung

Ermotti verdiente 2024 mehr oder weniger gleich viel wie im Jahr davor - für drei Monate mehr Arbeit. Sein Lohn lag bei 14,9 Millionen Franken, nachdem er 2023 für neun Monate im Soll der UBS 14,4 Millionen verdient hatte. Denn er war erst per 1. April 2023 angetreten, um die Integration der Credit Suisse zu leiten.

Unter anderem Ethos-Direktor Vincent Kaufmann und Nicolas Goetschmann, ein Vertreter der Aktionärsvereinigung Actares, kritisierten am Donnerstag den Lohn von Ermotti.

Als Reaktion auf verschiedene kritische Voten betonte Kelleher an der Generalversammlung mehrfach, dass die UBS nicht die Credit Suisse sei. Vergleiche mit der früheren Konkurrentin seien eine Beleidigung, so der VRP. «Wir sind eine ganz andere Bank und haben ein ganz anderes Modell.»

An der GV waren 1620 Aktionäre und eine unabhängige Stimmrechtsvertreterin anwesend, wobei 79,2 Prozent der stimmberechtigten Namenaktien vertreten waren.

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(AWP)