Das Abkommen dürfte den Unternehmen zu einer höheren Planungssicherheit verhelfen, erklärten die Ökonomen der Grossbank am Wochenende in einer ersten Reaktion auf den am Freitag kommunizierten Zoll-Deal. Das wiederum stütze die Ausrüstungsinvestitionen.

Gleichwohl dürfte die Schweizer Wirtschaft weiterhin nur unterdurchschnittlich wachen. Denn die Zölle seien noch immer «substanziell», was die Exporte in die USA stark bremse. Zudem habe es in den Quartalen davor Vorzieheffekte gegeben.

Die UBS bleibe daher bei ihrer Prognose eines BIP-Wachstum von rund 1 Prozent im Jahr 2026, vor allem gestützt von der Binnenwirtschaft. Denn die Bank sei, als die Prognose aufgestellt wurde, ohnehin von einer deutlichen Reduktion der Zölle ausgegangen.

Und mittelfristig könnten Produktionsverlagerungen der Pharmaindustrie das Schweizer BIP-Wachstum belasten, heisst es weiter. Die Pharmaindustrie steuert heute rund die Hälfte der Schweizer Exporte in die USA bei.

Sinkende Gefahr für negativen Leitzins

Insgesamt aber senke der Zoll-Deal das Risiko einer starken Konjunkturabkühlung in der Schweiz. Damit sinkt im Urteil der UBS auch das Risiko, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Leitzinsen in den negativen Bereich senkt. Diese werde ihre Nullzinspolitik wohl auch in 2026 fortführen.

Und wenn die Anleger ihre Wette auf Negativzinsen zu reduzieren beginnen, könnte das laut der Grossbank zu einem leichten Zinsanstieg am langen Ende der Zinskurve führen. Die UBS-Ökonomen erwarten in den kommenden zwölf Monaten einen Anstieg der Renditen von 10-jährigen Bundesanleihen auf 0,5 Prozent.

Die Auswirkungen des Abkommens auf den Kurs des Schweizer Frankens seien derweil gering. Denn der Zoll-Deal ändere kaum etwas am Risikobewusstsein der Anleger oder an der Geldpolitik.

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(AWP)