Dabei tauchten die Exporte in die USA um 23,9 Prozent auf 245,1 Millionen Franken, wie der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie FH am Donnerstag mitteilte. Diesen Rückgang habe man erwartet nach den starken Ausfuhren im April und im Juli.
Im Vormonat Juli hatten die Exporte in die USA vor allem wegen der drohenden US-Zölle deutlich zugelegt. US-Präsident Trump hatte am 1. August der Schweiz einen Strafzoll von 39 Prozent auferlegt.
Einen Absturz gab es allerdings auch in Fernost. So sackten die Uhrenexporte nach China um 35,6 Prozent auf 115,3 Millionen Franken ab. Damit wurde das Reich der Mitte von Hongkong überholt, wo die Ausfuhren lediglich um 12,5 Prozent auf 116,0 Millionen Franken fielen. Hongkong war damit der zweitwichtigste Markt der Schweizer Uhrenindustrie im August.
Zweistellige Rückgänge reihum
Bei den anderen grossen Märkten sah es nicht anders aus. Die Uhrenexporte nach Grossbritannien knickten um 20,5 Prozent ein, jene nach Japan gar um 22,5 Prozent. Die Verkäufe im wichtigen Markt Singapur (14,2 Prozent) setzten ebenfalls die Talfahrt fort.
Von den Top-10-Ländern weist nur ein einziges eine positive Bilanz auf: Die Ausfuhren nach Italien stiegen im August um 3,1 Prozent.
Der Einbruch im August trübt auch das Ergebnis im bisherigen Jahresverlauf. Nach acht Monaten hat die Schweiz Uhren im Wert von 17,0 Milliarden Franken ausgeführt. Das ist nun ein Minus von 1,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie es weiter hiess.
Uhren aller Preisklassen mit Taucher
Im August erlebten die Uhren aller Preisklassen einen Absacker: Bei den Armbanduhren mit Preisen von über 3000 Franken fielen die Ausfuhren um 17,4 Prozent. Auch bei den Uhren mit Exportpreisen von unter 200 Franken gab es ein Minus von 17,0 Prozent, während Uhren mit Preisen von 500 bis 3000 Franken um 14,5 Prozent tauchten.
Am besten hielt sich das Segment mit Preisen zwischen 200 und 500 Franken. Hier gab es lediglich einen leichten Rückgang um 1,0 Prozent.
Bei den Materialien wurden deutlich weniger Uhren aus Edelmetall (-17,3 Prozent) und Stahl (-13,7 Prozent) ausgeführt. Auch Bimetall-Uhren tauchten um 14,8 Prozent. Bei den «anderen Metallen» (-27,2 Prozent) und «anderen Materialien» (-27,8 Prozent) war der Einbruch noch grösser.
jb/rw
(AWP)