Es werde aber nicht erwartet, dass die Getreidehändler deshalb ihre Exporte einstellten, sagt Landwirtschaftsminister Mykola Solski. Zwei weitere Häfen – Tschornomorsk und Piwdennji – die im Rahmen des Abkommens zwischen Russland und der Ukraine zum Export ukrainischen Getreides berechtigt sind, seien teilweise in Betrieb.
"Der Hafen Tschornomorsk ist jetzt zu etwa 80 Prozent ausgelastet", sagt Solski Reuters in einem Telefonat. Der Hafen von Odessa sei nicht in Betrieb, da die Stromgeneratoren noch nicht eingeschaltet seien. Getreidehändler verschifften weiterhin Getreide über die beiden anderen Häfen, sagt Solski.
"Es gibt Probleme, aber keiner der Händler spricht von einer Unterbrechung der Lieferungen. Die Häfen nutzen alternative Energiequellen." Die Ukraine gehört zu den weltweit größten Produzenten und Exporteuren von Mais und Weizen, aber ihre Ausfuhren sind aufgrund der russischen Invasion erheblich zurückgegangen.
Der britische Außenminister James Cleverly äusserte sich derweil pessimistisch hinsichtlich der Chancen für baldige aufrichtige Ukraine-Friedensgespräche. "Ich sehe nicht wirklich, dass von der russischen Seite etwas kommt, das mir Zuversicht gibt, dass Wladimir Putin in Treu und Glauben in diese Gespräche einsteigt. Die allgemeine Rhetorik ist immer noch sehr konfrontativ", sagt der britische Chefdiplomat dem Sender Sky News.
"Jegliche Verhandlungen müssen echt sein, sie müssen sinnvoll sein, sie dürfen nicht nur ein Feigenblatt für eine russische Wiederbewaffnung und weitere Rekrutierung von Soldaten sein." Grossbritannien wäre natürlich dafür, das Friedensgespräche lieber früher als später aufgenommen würden. Die Parameter dafür müsse aber die Ukraine festlegen.
(Reuters)