10. Mai (Reuters) - Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.

22.39 Uhr - Der russische Militäreinsatz in der Ukraine gestaltet sich nach den Worten von Kreml-Sprecher Dmitri Peskow "sehr schwierig". Bestimmte Ziele seien aber erreicht worden, sagt Peskow laut der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. So habe dem ukrainischen Militär großer Schaden zugefügt werden können. Das werde fortgesetzt. Russland spricht offiziell nicht von einem Krieg in der Ukraine, sondern von einem Sondereinsatz.

17.21 Uhr - Tschechien könnte nach Worten von Präsident Petr Pavel der Ukraine einige L-159-Jets liefern, um die geplante Gegenoffensive Kiews zu unterstützen. "Es lohnt sich darüber nachzudenken, ob wir der Ukraine unsere L-159-Maschinen geben könnten", sagt Pavel in einem Radiointerview. Lieferungen von militärischen Gütern an die Ukraine muss allerdings die Regierung absegnen. Prag zählt seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine zu den treuesten Verbündeten Kiews. Der L-159-Jet ist ein leichtes einstrahliges einsitziges Erdkampfflugzeug aus tschechischer Produktion.

16.15 Uhr - Der Chef der russischen Söldner-Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat der Militärführung in Moskau erneut eine unzureichende Belieferung mit Munition vorgeworfen. Seine Truppe habe trotz aller Zusagen noch immer nicht genügend Granaten für ein Vorrücken in der seit Monaten umkämpften Stadt Bachmut in der Ostukraine erhalten, sagt Prigoschin in einer Audiobotschaft. Die Bürokratie im Verteidigungsministerium bremse eine rasche Nachschub-Lieferung aus. "Wir erhalten nicht genügend Granaten, sondern nur zehn Prozent des Bedarfs", so Prigoschin. Seine Söldner müssten sich mit einer minimalen Menge an Granaten durchschlagen, würden aber die Angriffe weiter vorantreiben. Prigoschin hatte den seit Monaten schwelenden Streit mit der russischen Militärführung zuletzt verschärft und mit einem Abzug seiner Söldner bei Bachmut gedroht. Er ruderte zurück, nachdem das Verteidigungsministerium eine bessere Versorgung mit Munition zugesagt hatte.

14.15 Uhr - In der Schweiz liegen nach Angaben der Regierung Reserven und Vermögenswerte der russischen Zentralbank im Höhe von rund 7,4 Milliarden Franken. Die Regierung hatte Ende März entschieden, dass Personen, Organisationen und Einrichtungen, die Reserven und Vermögenswerte der Zentralbank der Russischen Föderation halten, kontrollieren oder davon Gegenpartei sind, diese bekanntgeben müssen. Meldungen über die Reserven und Vermögenswerte sind auch künftig verpflichtend und müssen regulär quartalsweise erfolgen. Im Falle eines außergewöhnlichen und unvorhergesehenen Verlusts oder Schadens besteht zudem eine unverzügliche Meldepflicht.

12.38 Uhr - Bei einem im April in einem Wald in Polen entdeckten militärischen Objekt handelt es sich nach Medienberichten um eine russische Rakete. Sie sei vom Typ CH-55, berichten die Sender RMF FM und Polsat News unter Berufung auf nicht näher benannte Informanten. Die polnischen Behörden teilten im April mit, dass in einem Wald bei dem Dorf Zamosc in der Nähe der nordpolnischen Stadt Bydgoszcz ein "militärisches Objekt" gefunden worden sei, nähere Angaben zu seiner Herkunft machten sie nicht. Der Fundort liegt Hunderte Kilometer von den Grenzen Polens zur Ukraine, Belarus und der russischen Exklave Kaliningrad entfernt. Polen ist besorgt, dass sein Grenzgebiet durch den Krieg in der Ukraine in Mitleidenschaft gezogen werden könnte. Erst im November wurden zwei Menschen in der Nähe der Grenze getötet, als eine fehlgeleitete ukrainische Luftabwehrrakete einschlug, wie die Regierung in Warschau vermutet.

11.47 Uhr - Die russische Ölpipeline Druschba ist nach Angaben des Betreibers Transneft angegriffen worden. Es habe keine Verletzten gegeben, teilt das Unternehmen der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge mit. Der Vorfall habe sich an einem Füllpunkt auf russischer Seite nahe der Grenze zur Ukraine ereignet. Transneft spricht von einem Terroranschlag. Die Druschba-Leitung verbindet russische Ölfelder mit Raffinerien in Mitteleuropa. Die Pipeline hat auch die Raffinerie Schwedt in Brandenburg versorgt. Deutschland verzichtet aber wegen des russischen Krieges gegen die Ukraine auf russische Ölimporte über die Leitung.

00.28 Uhr - Großbritannien will die russische Söldnertruppe Wagner formell als terroristische Organisation einstufen, um den Druck auf Russland zu erhöhen, berichtet die Zeitung "The Times".

00.00 Uhr - Die Ukraine sieht in einer Nato-Mitgliedschaft nach dem Ende des Krieges mit Russland eine wichtige Sicherheitsgarantie. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sagt in einem "Bild"-Interview (Mittwoch), die Nato-Mitgliedschaft der Ukraine könne diesen Krieg nicht mehr verhindern: "Aber sie wird weitere Kriege nach diesem Krieg verhindern." Wenn Deutschland ein sicheres und prosperierendes Europa wolle, müsse die Ukraine Mitglied der Nato werden. "Das ist der einzige Weg."

00.00 Uhr - Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat die Erwartungen an die erwartete Frühjahresoffensive gedämpft. In einem Interview mit "Bild" (Mittwoch) sagt der Minister: "Betrachten Sie diese Gegenoffensive nicht als die letzte, denn wir wissen nicht, was dabei herauskommen wird." Nur wenn es gelinge, bei dieser Offensive die von Russland besetzten Gebiete zu befreien, werde das die Letzte sein. "Aber wenn nicht, dann bedeutet das, dass wir uns auf die nächste Gegenoffensive vorbereiten müssen." (Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)