Der Kongress wählte die nationalen Leitungsgremien für die nächsten vier Jahre. Das Präsidium vervollständigen Vizepräsidentin Véronique Polito und Vizepräsident Martin Tanner, wie die Unia am Freitagabend mitteilte. Neu in der Geschäftsleitung sitzen Silvia Locatelli und Timur Öztürk. 42 weitere Mitglieder wurden in den Zentralvorstand der grössten Schweizer Gewerkschaft gewählt.

SP-Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider wies in ihrer Rede auf die Bedeutung der Gewerkschaften für den sozialen Fortschritt in der Schweiz hin, sei es für Frühpensionierungen in Branchen oder bei der AHV, wie es im Communiqué hiess. Sie unterstrich, wie entscheidend geschlossene Kräfte für den sozialen Fortschritt sind. Starke und einflussreiche Gewerkschaften seien ein «wesentlicher Hebel für die Verteidigung der Rechte der Arbeitnehmerinnen».

Laut der Unia erfahren gerade Berufe, die das tägliche Leben sichern, zu wenig Wertschätzung, zum Beispiel die Pflege. Die Unia fordere darum «faire Löhne, planbare Arbeitszeiten, Mitbestimmung und Schutz vor Diskriminierung». Die Berufsbildung müsse zudem gestärkt werden. Es brauche starke Gesamtarbeitsverträge, besonders in Berufen mit tiefen Löhnen und hohem Frauenanteil.

Derzeit laufen gemäss der Unia «mehrere, massive Angriffe auf den Schutz und die Rechte der Arbeitnehmenden im Arbeitsgesetz». Die aktuelle Revision des Arbeitsgesetzes sei jedoch ein «Frontalangriff auf elementare Errungenschaften des Arbeitnehmerinnenschutzes».

Referendum möglich

Mit der Resolution «Nein zum Angriff auf den Gesundheitsschutz im Arbeitsgesetz: Nein zu 17-Stunden Tagen», stelle der Kongress klare gewerkschaftliche Forderungen an den Ständerat.

Die Unia verlangt demnach die Ablehnung der Revision und fordert unter anderem eine klare Arbeitszeitbegrenzung und eine garantierte Ruhezeit von mindestens elf Stunden. Die Unia werde sich mit allen Mitteln gegen «diesen massiven Angriff auf den Gesundheitsschutz und die Rechte der Arbeitnehmenden wehren, wenn nötig auch mit einem Referendum», hiess es.

(AWP)