Die 1&1-Aktie gewann bis zur Mittagszeit fast 19 Prozent auf 18,28 Euro und war damit klarer Spitzenreiter im Kleinwerte-Index SDax . Das Papier der Mutter United Internet legte immerhin um knapp sechs Prozent zu und gehörte damit zu den stärksten Titeln im MDax , dem Index der mittelgrossen Werte.

United Internet bietet einen Stückpreis von 18,50 Euro für bis zu 16,25 Millionen 1&1-Aktien. Mit Blick auf die in den nächsten Jahren anstehenden Investitionen in den Ausbau des 1&1-Mobilfunknetzes sei eine klare und stabile Aktionärsstruktur von Bedeutung, hiess es zur Begründung. 1&1 kündigte wenig später an, Vorstand und Aufsichtsrat wollten das Angebot von United Internet prüfen, sobald die Unterlagen eingegangen seien.

Bei dem Vorhaben steht ein Mann auf beiden Seiten: Ralph Dommermuth ist sowohl Vorstandschef von United Internet als auch von 1&1.

Einen Beherrschungs- oder Gewinnabführungsvertrag für 1&1 soll es den Angaben zufolge ebenso wenig geben wie eine Komplettübernahme. Der Mutterkonzern wolle die übrigen 1&1-Aktionäre auch nicht aus dem Unternehmen drängen, hiess es am Morgen. Neben 1&1 hat United Internet mit Ionos noch ein weiteres Tochterunternehmen, das eigenständig an der Börse notiert ist. Beide Töchter sind im SDax gelistet.

«Das Angebot von United Internet kommt für uns recht überraschend», schrieb der DZ-Bank-Experte Karsten Oblinger in einem ersten Kommentar. Er vermutet als Grund eine Festigung der Stimmrechtsmehrheit. Angesichts der Investitionen in den Ausbau des 1&1-Mobilfunknetzes sei eine stabile Eigentümerstruktur erforderlich. Grundsätzlich erscheint ihm das Angebot attraktiv./stw/tav/jha/

(AWP)