«Es herrscht grosse Unsicherheit über den Personalabbau, der Tausende von Menschen betrifft, und über die Budgetkürzungen, die das System der Vereinten Nationen gefährden», sagte Séverine Deboos von der Gewerkschaft des Personals der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO).

Die Gewerkschaften und Personalverbände der Vereinten Nationen betonten, dass das Personal der Vereinten Nationen keine Ware sei: «Wir verteidigen die Menschlichkeit». Ian Richards, Präsident der Gewerkschaft des Uno-Personals in Genf, sagte: «Personalabbau bei den Vereinten Nationen bedeutet, dass die Mittel für die Bekämpfung von Hungersnöten, für Bildung und für vertriebene Familien gekürzt werden».

Die internationalen Organisationen sind derzeit mit Budgetkürzungen konfrontiert. Darüber hinaus beschloss US-Präsident Donald Trump kurz nach seinem Amtsantritt, jegliche Auslandshilfe einzustellen. Ausserdem hat er damit begonnen, die US-Behörde für internationale Entwicklung (USAID) zu zerschlagen.

Massive Einbussen

Bei der ILO wird fast jede zehnte Stelle gestrichen. Das Kinderhilfswerk Unicef sieht sich mit geplanten Budgetkürzungen von 20 Prozent konfrontiert. Das Uno-Ernährungsprogramm WFP muss einen Personalabbau von 25 bis 30 Prozent und das Uno-Hochkommissariat für Flüchtlinge UNHCR einen von 30 Prozent hinnehmen.

Hinzu kommen Tausende von Stellen, die weltweit bei weiteren Uno-Organisationen gestrichen werden. Und auch an den Standorten New York und Genf werden Stellenstreichungen erwartet.

«Wir sind hier aus Solidarität für alle Programme, die eingestellt werden, und für alle, die ihren Arbeitsplatz verlieren werden», sagte Sandrine, eine Angestellte des UNHCR, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die internationale Beamtin, die seit sieben Jahren in Genf arbeitet, wartet wie viele ihrer Kolleginnen und Kollegen mit Bange auf Informationen über ihre Zukunft.

Eine Mitarbeiterin der ILO, die anonym bleiben möchte, ist ebenfalls aus Solidarität mit allen Uno-Mitarbeitenden hier. «Wir sind direkt betroffen», fügte sie hinzu. Die Sicherheit der Arbeitsplätze und die Zukunft des Multilateralismus stehen nach Ansicht der Gewerkschaften auf dem Spiel. Proteste von Uno-Beamten sind selten, der letzte war vor acht Jahren, so Deboos. Damals protestierten sie gegen Gehaltskürzungen.

(AWP)