Der Stimmungsindikator steigt damit etwas stärker über die Expansionsschwelle von 50 Punkten, was auf eine zunehmende wirtschaftliche Aktivität hindeutet. In den einzelnen Bereichen der Wirtschaft zeigte sich aber ein unterschiedliches Bild: Der Indikator für die Stimmung im Industriesektor hat sich unerwartet eingetrübt und rutschte unter die Expansionsschwelle. Im Dienstleistungssektor hellte sich die Stimmung hingegen unerwartet deutlich auf und stieg weiter über die Expansionsschwelle.
Nach Einschätzung von Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, leidet die Stimmung unter den Folgen der US-Zollpolitik. Die zarten wirtschaftlichen Erholungstendenzen der vergangenen Monate dürften bereits wieder der Vergangenheit angehören. «Die von den USA verhängten Zölle scheinen zu einer Belastung zu werden», warnte Gitzel.
In Deutschland, der grössten Volkswirtschaften der Eurozone, zeigte sich ein gemischtes Bild. In den Industriebetrieben hat sich die Stimmung überraschend eingetrübt und der entsprechende Indexwert fiel weiter unter die Expansionsschelle. Im Bereich Dienstleistungen zeigte sich hingegen eine bessere Entwicklung. Hier legte der Indexwert überraschend deutlich zu und sprang deutlich über die Wachstumsschwelle.
Analyst Elmar Völker von der Landesbank Baden-Württemberg sieht in den deutschen Stimmungsdaten «ein vorsichtiges Hoffnungszeichen». Mit einem nachhaltigen Aufschwung sei aber nur zu rechnen, wenn weitere negative Schocks in der Handelspolitik ausbleiben und «die Bundesregierung ihren Reformankündigungen Taten folgen lässt».
In Frankreich sind die Daten dagegen durchweg enttäuschend ausgefallen und lassen ein Schrumpfen der wirtschaftlichen Aktivitäten erwartet. Sowohl in der Industrie als auch bei Dienstleistern in der zweitgrössten Volkswirtschaft des Währungsraums sind die Stimmungsindikatoren stärker als erwartet gesunken und liegen jeweils unter der Expansionsschwelle./jkr/jsl/jha/
(AWP)