Das Bekanntwerden der Anklage schickte die Aktien der börsennotierten Unternehmen des Mischkonzerns in einen Sturzflug. In der Summe hätten die Aktien der Gruppe umgerechnet mehr als 25 Milliarden Euro an Börsenwert verloren, berichtete die indische Wirtschaftszeitung «Mint».
Der 62-jährige Adani gehört zu den reichsten Menschen der Welt. In der Milliardärs-Rangliste des Finanzdienstes Bloomberg steht er aktuell auf dem 18. Platz mit einem geschätzten Vermögen von 85,5 Milliarden Dollar.
Mit den Schmiergeld-Zahlungen seien Verträge für Solarenergie-Lieferungen im Wert von zwei Milliarden Dollar über einen Zeitraum von rund zwei Jahrzehnten angestrebt worden, hiess es. Die US-Börsenaufsicht SEC verwies als Beispiel für den Schaden für US-Investoren darauf, dass die Firma Adani Green 175 Millionen Dollar von Geldgebern aus den USA einsammelte, während die Bestechungspläne im Gange waren.
Dadurch seien Unternehmensangaben zur eigenen Korruptionsbekämpfung irreführend gewesen. Zudem seien während der Zeit Aktien des ebenfalls zum Konglomerat gehörenden Unternehmens Azure Power an der New Yorker Börse gehandelt worden.
Die Vorwürfe gegen die Führungskräfte von Adani Green seien grundlos, hiess es in einer Mitteilung der Firmengruppe. Wie das US-Justizministerium selbst erklärt habe, «gelten die Angeklagten so lange als unschuldig, bis ihre Schuld nachgewiesen wird». Der Konzern kündigte zugleich an, alle möglichen Rechtsmittel ausschöpfen zu wollen./so/dg/DP/he
(AWP)