Die Leitzinssenkung der US-Notenbank am Vortag hat die Kurse nicht nachhaltig gestützt. Der Terminkontrakt für zehnjährige Papiere (T-Note-Future) fiel um 0,12 Prozent auf 112,92 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen lag bei 4,12 Prozent.
Belastet wurden die Anleihen durch besser als erwartet ausgefallene Zahlen vom US-Arbeitsmarkt. So sind die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe deutlich stärker gefallen als erwartet. Die Erstanträge werden an den Finanzmärkten beachtet, weil sie ein Indikator für die allgemeine Entwicklung auf dem US-Arbeitsmarkt sind. Die US-Notenbank Fed hatte die Zinssenkung am Mittwoch vor allem mit der schwächeren Entwicklung am Arbeitsmarkt erklärt.
Die Leitzinssenkung der US-Notenbank hatte keine starken Auswirkungen auf die Staatsanleihen. Es war die erste Zinssenkung seit Dezember 2024, und sie war so erwartet worden. Für den weiteren Jahresverlauf wurden zwei weitere Senkungen in Aussicht gestellt.
Die Pressekonferenz von Notenbankchef Jerome Powell hat laut Commerzbank-Ökonom Erik Liem die Aussicht auf weitere Leitzinssenkungen aber gedämpft. «Während das FOMC zustimmt, dass die Abwärtsrisiken bei der Beschäftigung zugenommen haben, betont es ebenso, dass das Risiko einer anhaltenden Inflation weiterhin im Auge behalten werden muss», heisst es in einem Kommentar. Andere Analysten verweisen darauf, dass abgesehen von dem Trump-Verbündeten Stephen Miran niemand im geldpolitischen Rat für eine grössere Zinssenkung gestimmt habe.
(AWP)