Der Anleihemarkt beruhigte sich nach den Turbulenzen um US-Notenbankchef Jerome Powell am Vortag. Der Terminkontrakt für zehnjährige Papiere (T-Note-Future) stieg um 0,08 Prozent auf 110,72 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Anleihe sank auf 4,43 Prozent.
«US-Präsident Trump ruderte zwar hinsichtlich einer Entlassung von Fed-Chef Powell nach Konsultationen mit republikanischen US-Senatoren etwas zurück, was an den Märkten mit Erleichterung aufgenommen wurde, doch bleibt das Thema virulent», schreiben Experten der Dekabank. Der Präsident der regionalen Notenbank von New York, John Williams, hat unterdessen die Bedeutung der Unabhängigkeit der Notenbank betont. Vor allem die Renditen von dreissigjährigen US-Staatsanleihen profitierten von der Verunsicherung.
Am Nachmittag untermauerten Konjunkturdaten die Stärke der US-Wirtschaft. So sind die Umsätze im Einzelhandel im Juni deutlich stärker als erwartet gestiegen. «Konjunktursorgen werden mit den Zahlen wohl nicht geschürt», kommentierte Ulrich Wortberg, Analyst bei der Helaba. Er verweist auch auf den deutlichen Anstieg des Philadelphia-Fed-Index und den erneuten Rückgang der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Beide Daten wurden zeitgleich zu den Umsätzen im Einzelhandel veröffentlicht. «Alle Zahlen überraschen positiv und so steht die US-Notenbank nicht unter Druck, die Leitzinsen schnell und deutlich zu senken», kommentierte Wortberg. "Die Zinssenkungsfantasie dürfte gedämpft bleiben.
(AWP)