Unmittelbar nach der Eröffnung waren die Kapitalmarktrenditen spürbar gefallen, sie konnten sich aber rasch stabilisieren. Hintergrund der Bewegung dürften die jährlichen Revisionen zur Entwicklung der US-Verbraucherpreise gewesen sein. Zuvor hatte es Befürchtungen gegeben, die Zahlen könnten wie im Jahr zuvor einen deutlicheren Preisauftrieb ergeben. Dies war jedoch nicht der Fall, die Revisionen hielten sich unter dem Strich in Grenzen.
Die Blicke richten sich bereits auf die Veröffentlichung von US-Inflationszahlen in der neuen Wochen. Die Veröffentlichung der Verbraucherpreise am Dienstag ist laut Analysten der Commerzbank mit grösserer Unsicherheit behaftet. Zum einen basierten die Januar-Zahlen auf einem neuen Warenkorb. «Ob dies die Inflationsrate im letzten Monat erhöht oder verringert hat, lässt sich nicht sagen.» Zum anderen würden die Saisonfaktoren zur Herausrechnung jahreszeitlicher Schwankungen angepasst. Und drittens passten viele Anbieter zu Jahresbeginn ihre Preise an.
In jedem Fall sind die Zahlen relevant für die Geldpolitik der US-Zentralbank Fed. Derzeit steht die Frage im Raum, wann und in welchem Ausmass die geldpolitische Wende kommen wird. Aktuell wird mit einer ersten Zinssenkung frühestens auf der übernächsten Fed-Sitzung Anfang Mai gerechnet. Bis Jahresende dürfte die Notenbank dann Lockerungen von insgesamt etwa 1,25 Prozentpunkten vornehmen, wie Terminkontrakte am Anleihemarkt nahelegen.
Grundsätzlich dürfte die Fed den Zins nicht zu früh senken wollen und damit ein Wiederanziehen der Inflation riskieren. So hatte sich zuletzt unter anderem der Arbeitsmarkt stark gezeigt - und dies kann zu höheren Löhnen führen und damit auch die Inflation anfachen. Gleichzeitig nährten die zuletzt insgesamt durchaus guten Konjunkturdaten die Hoffnung, dass die starken Leitzinserhöhungen durch die Fed 2022 und 2023 die Inflation unter Kontrolle gebracht haben, ohne die Wirtschaft abzuwürgen./mis/he
(AWP)