Die US-Bürgerinnen und -Bürger steigerten die Konsumausgaben im April um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Handelsministerium am Freitag mitteilte. Von Reuters befragte Volkswirte hatten mit diesem Zuwachs gerechnet, nach plus 0,7 Prozent im März. Der private Konsum gilt als Schwungrad der US-Wirtschaft, die zuletzt allerdings den Rückwärtsgang einlegte.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging im ersten Quartal und damit den ersten Monaten der laufenden Amtszeit von US-Präsident Donald Trump zurück - und zwar um aufs Jahr hochgerechnet 0,2 Prozent. Im Schlussquartal 2024 hatte es noch zu einem Anstieg von 2,4 Prozent gereicht.
Als ein Bremsfaktor gilt die von Trump betriebene Zollpolitik, deren Rechtmässigkeit derzeit von der US-Justiz geprüft wird. Handelshürden könnten nach Ansicht vieler Fachleute für steigende Preise sorgen, ein Thema, das auch die Notenbank Federal Reserve umtreibt. Diese schiebt Zinssenkungen auf die lange Bank, bis sich mehr Klarheit über die Folgen der von Kritikern als erratisch bezeichneten Handelspolitik abzeichnet.
Inflationsrate nahe am Ziel der Fed
Die Fed strebt bei der Teuerungsrate einen Wert von zwei Prozent an. Dabei achten die Währungshüter um Zentralbank-Chef Jerome Powell besonders auf die Preisentwicklung eines festen Warenkorbs, der auf die persönlichen Ausgaben der Konsumenten bezogen ist. Der auf diesem Modell basierende PCE-Index legte im April zum Vorjahresmonat um 2,1 Prozent zu, wie das Handelsministerium bekanntgab.
Experten hatten nur mit einem Rückgang auf 2,2 Prozent gerechnet, nachdem der Wert im März noch 2,3 Prozent betragen hatte. «Damit hat die neue US-Handelspolitik bisher noch keinen grösseren Einfluss auf die Inflationsentwicklung in den Vereinigten Staaten», analysierte NordLB-Analyst Tobias Basse. Der PCE-Kernindex, der die schwankungsanfälligen Nahrungsmittel- und Energiepreise ausklammert, sank wie erwartet auf 2,5 Prozent, nach revidiert 2,7 Prozent im März.
(Reuters)