Grosse US-Investoren und Chip-Hersteller wie Intel und Qualcomm haben einem Bericht zufolge zwischen 2015 und 2021 fast ein Fünftel ihrer Investitionen in chinesische Unternehmen für künstliche Intelligenz (KI) getätigt. Demnach waren 167 US-Unternehmen an 401 Transaktionen beteiligt, was etwa 17 Prozent der Gesamtinvestitionen in chinesische KI-Unternehmen in diesem Zeitraum entspricht, wie aus einer Untersuchung des Zentrums für Sicherheitsstudien der Universität Georgetown (CSET) am Mittwoch hervorgeht.

Die Transaktionen mit einem Investitionsvolumen von 40,2 Milliarden Dollar entsprechen laut der Studie rund 37 Prozent der von chinesischen KI-Unternehmen in dem Sechs-Jahres-Zeitraum insgesamt aufgebrachten Mittel. Aus dem Bericht, der auf Informationen des Datenanbieters Crunchbase zurückgreift, geht nicht hervor, wie viel Prozent der Mittel von US-Firmen stammen.

Teilweise flossen die Gelder in chinesische Firmen, die in den USA auf der Schwarzen Liste stehen: GSR Ventures investierte zusammen mit der chinesischen IFlytek in ein chinesisches KI-Unternehmen, nachdem die Spracherkennungsfirma auf die Schwarze Liste gesetzt worden war. Auch die Silicon Valley Bank und die Wanxiang American Healthcare Investment Group pumpten zusammen mit dem chinesischen Unternehmen Sensetime Gelder in chinesische KI-Firmen - allerdings bevor das führende Unternehmen im Bereich der Gesichtserkennungstechnologie auf der Liste landete.

Beide Unternehmen wurden 2019 wegen angeblicher Menschenrechtsverletzungen im Zusammenhang mit der Unterdrückung der Uiguren auf die Schwarze Liste gesetzt, die sie von US-Technikexporten ausschliesst. Nur ein chinesisches KI-Unternehmen, das von US-Investoren finanziert wurde, ist laut CSET an der Entwicklung von KI-Anwendungen für militärische oder öffentliche Sicherheitszwecke beteiligt.

Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hat die Massnahmen gegen chinesische Konzerne verschärft und den Zugang zu US-Technologie erschwert. Biden sieht das militärisch und wirtschaftlich aufstrebende China als grösste geopolitische Herausforderung an. 

(Reuters)