Die US-Notenbank hatte den Leitzins zuletzt Ende Juli weiter in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent belassen und eine erste Senkung nach der grossen Inflationswelle im September signalisiert. Dabei haben die Notenbanker immer wieder deutlich gemacht, dass künftige Zinsschritte von der Entwicklung der Konjunkturdaten abhängig seien.
«Die Spatzen pfiffen es spätestens seit dem enttäuschenden Arbeitsmarktbericht für Juli von den Dächern: Die US-Notenbank wird am 18. September die Leitzinswende einleiten», kommentierte Experte Elmar Völker von der Landesbank Baden-Württemberg die Aussagen. «Ob Fed-Chef Powell zu einem massvollen Vorgehen neigt, was eine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte bedeutet, oder eine entschlossenere Lockerung um 0,50 Prozentpunkte bevorzugt, bleibt einstweilen offen», sagte Völker.
Powell begrüsste in seiner Rede den Rückgang der Inflation in den vergangenen Monaten. Diese habe sich zuletzt wieder abgeschwächt, nachdem sie zu Beginn des Jahres ins Stocken geraten sei. «Meine Zuversicht ist gewachsen, dass die Inflation auf einem nachhaltigen Weg zurück zu zwei Prozent ist», sagte Powell.
Im Juli hatte sich die Teuerung etwas abgeschwächt und die Inflationsrate war um 0,1 Prozentpunkte auf 2,9 Prozent gesunken. Die Jahresrate liegt aber weiter deutlich über dem von der Fed angestrebten Ziel von zwei Prozent.
Laut Powell habe sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt, die lange Zeit als robust gilt, etwas abgeschwächt. Eine Verlangsamung am Arbeitsmarkt sei «unverkennbar», sagte der Notenbankchef.
Am Devisenmarkt reagierte der US-Dollar mit Kursverlusten auf die Rede von Powell. Im Gegenzug stieg der Euro auf bis zu 1,1191 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit einem Jahr. An den Anleihemärkten gerieten die Renditen unter Druck und an den Aktienmärkten legten die Kurse zu./jkr/he
(AWP)