Die US-Regierung steigt bei dem Lithium-Förderer Lithium Americas ein und sichert sich zudem eine Beteiligung an dessen Schlüsselprojekt Thacker Pass. Das US-Energieministerium (DOE) übernehme einen Anteil von fünf Prozent sowie weitere fünf Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen mit dem Autokonzern General Motors, teilte das im kanadischen Vancouver ansässige Unternehmen am Mittwoch mit.
Der Gesamtwert der Transaktion wurde nicht genannt. Lithium Americas bestätigte eine Vereinbarung mit dem US-Energieministerium, wonach die erste Tranche von 435 Millionen Dollar aus einem zuvor angekündigten Kredit über 2,26 Milliarden Dollar zur Erschliessung des US-Standorts Thacker Pass abgerufen wird.
Das Thacker-Pass-Projekt im US-Bundesstaat Nevada gilt als entscheidend, um die Abhängigkeit der Vereinigten Staaten von China bei kritischen Rohstoffen zu verringern. Das Bergwerk soll nach seiner für 2028 geplanten Eröffnung der grösste Lithium-Lieferant der westlichen Hemisphäre werden.
General Motors ist an dem Projekt beteiligt und will den Rohstoff für seine Elektrofahrzeuge nutzen. Der Autobauer hatte im vergangenen Jahr 625 Millionen Dollar für einen Anteil von 38 Prozent an dem Bergwerk investiert und sich das Vorkaufsrecht für 20 Jahre auf die gesamte Lithium-Produktion der ersten Phase und einen Teil der zweiten Phase gesichert. GM war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
China spielt eine wichtige Rolle in der globalen Lithium-Lieferkette und verarbeitet mehr als 75 Prozent des weltweiten Rohstoffs zu Material in Batteriequalität. Die Volksrepublik fördert 40.000 Tonnen pro Jahr und liegt damit weltweit auf Platz drei nach Australien und Chile. Die USA produzieren bislang nur eine geringe Menge Lithium. In der ersten Phase soll Thacker Pass 40.000 Tonnen Lithiumkarbonat in Batteriequalität pro Jahr liefern, was für bis zu 800.000 Elektrofahrzeuge ausreicht.
Die Beteiligung ist die jüngste einer Reihe von Investitionen der Regierung von US-Präsident Donald Trump in Unternehmen wie Intel und MP Materials, die für die nationale Sicherheit der USA als entscheidend angesehen werden. Trumps Regierung würde sich nach den Worten ihres Handelsbeauftragten Jamieson Greer gerne an allen erfolgreichen Konzernen beteiligen.
«Sprechen Sie mit Präsident Trump, er hätte gerne eine Beteiligung an jedem Unternehmen, das gut läuft», sagte Greer am Dienstag bei einer Veranstaltung in New York. Er wich damit einer Frage aus, ob nach dem Einstieg beim Chipkonzern Intel auch eine Beteiligung an dessen Rivalen Nvidia diskutiert werde. «Wir versuchen bei unserem Vorgehen kreativ zu sein und wie wir die Wirtschaft und gleichzeitig die US-Politik unterstützen», sagte Greer.
(Reuters)