Dank der Dynamik der Dienstleister hat die US-Wirtschaft ihr Wachstumstempo im Juli leicht erhöht. Der Einkaufsmanagerindex legte um 0,2 Punkte auf 55,0 Zähler zu, wie der Finanzdienstleister S&P Global am Mittwoch zu seiner monatlichen Unternehmensumfrage mitteilte. Dies ist der höchste Wert seit April 2022. Die Wachstumsschwelle bei diesem an den Finanzmärkten stark beachteten Konjunkturbarometer liegt bei 50 Punkten.
Im Servicesektor wurde das ohnehin schon hohe Wachstumstempo nochmals gesteigert. Der Industriesektor ging allerdings überraschend wieder auf Talfahrt. Der Indikator rutschte mit 49,5 Punkten unter die Wachstumsschwelle, nachdem er im Juni mit 51,6 Zählern noch darüber gelegen hatte.
Laut S&P Global bildet die Einkaufsmanagerumfrage frühzeitig die konjunkturelle Lage in der Privatwirtschaft ab, indem sie die Entwicklung bei Umsätzen, Beschäftigung, Lagern und Preisen widerspiegelt.
Finanzmärkte rechnen mit Zinssenkung
Notenbankchef Jerome Powell hatte jüngst bei einer Anhörung im Kongress gesagt, aktuelle Indikatoren deuteten darauf hin, dass die Wirtschaft weiterhin in einem soliden Tempo wachse. Die Federal Reserve versucht mit einer straffen Geldpolitik den Preisauftrieb zu dämpfen und kühlt damit auch die Wirtschaft ab. Sie will es aber vermeiden, den Konjunkturmotor abzuwürgen.
Die Finanzmärkte rechnen angesichts der abebbenden Inflationswelle für September mit einer Zinssenkung. Die Zentralbank hält den geldpolitischen Schlüsselsatz aktuell in der Spanne von 5,25 Prozent bis 5,50 Prozent.
(Reuters)