Die US-Wirtschaft ist im dritten Quartal schneller gewachsen als bislang angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt legte auf das Jahr hochgerechnet um 3,2 Prozent zu, wie das Handelsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Davor war nur mit einem Plus von 2,9 Prozent gerechnet worden. Im zweiten Quartal war die weltgrösste Volkswirtschaft sogar geschrumpft, und zwar um 0,6 Prozent.

Trotz zunehmender Rezessionsängste und eines Einbruchs auf dem Immobilienmarkt wird für das zu Ende gehende vierte Quartal erneut mit einem robusten Wachstum gerechnet. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen sagen ein Plus von 2,7 Prozent voraus. Garant für den Aufschwung sind demnach die Verbraucher, die ihren Konsum ungeachtet der hohen Inflation hochgefahren haben dürften - nicht zuletzt wegen der in der Pandemie angesammelten Ersparnisse.

Konsumentenstimmung positiv

Die Stimmung der US-Konsumenten hat sich am Jahresende wegen der nachlassenden Inflation unerwartet stark verbessert. Das Barometer für die Verbraucherlaune stieg im Dezember auf 108,3 Punkten von revidiert 101,4 im November, wie das Institut Conference Board zu seiner Umfrage mitteilte. Das ist der beste Wert seit April. Grund für die bessere Konsumstimmung sind Hinweise auf ein Abebben der hohen Inflation. Die Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen fiel im November auf einen Jahrestiefstwert von 7,1 Prozent.

Der Umfrage zufolge nahm die Bereitschaft zum Kauf von Häusern und Grossgeräten weiter ab. Dahinter dürften die kräftigen Zinsanhebungen durch die US-Notenbank Federal Reserve stecken, durch die beispielsweise die Hypothekenzinsen in die Höhe geschossen sind. Die Fed hat den Leitzins jüngst um einen halben Prozentpunkt angehoben auf die neue Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent. Zuvor hatte sie vier Mal in Folge noch grössere Zinsschritte vollzogen - um jeweils 0,75 Prozentpunkte. 

(Reuters)