Er verurteile und bedaure «diese undurchsichtigen Zölle», sagte Patrick Linder, Direktor der Wirtschaftskammer Grand Chasseral, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Er vertrat die Ansicht, dass dies auch ein Scheitern der Schweizer Diplomatie in den Verhandlungen mit den USA sei.

Unter den höheren Zöllen litten nicht nur KMU, die Komponenten in die USA verkaufen. Betroffen seien vielmehr auch kleine und mittlere Zulieferer von internationalen Unternehmen, welche die Komponenten dann auf dem amerikanischen Markt vertreiben.

Der Zollentscheid sei eine Abkehr von den Grundsätzen des internationalen Handels, sagte Linder. Es handle sich um eine einseitige, protektionistische und aggressive Massnahme.

Letztlich handle es sich um ein «Zeichen der Feindseligkeit» gegenüber unserem Wohlstandsmodell. Linder forderte den Bundesrat auf, die Verhandlungen fortzusetzen.

Sorge um Arbeitsplätze

Auch im Kanton Jura mit seinen vielen exportorientierten KMU herrschte am Freitag Empörung und Unverständnis. «Wir sind schockiert und wütend, das ist eine völlig ungerechtfertigte Entscheidung, die keinen Sinn ergibt», sagte Pierre-Alain Berret, Direktor der jurassischen Industrie- und Handelskammer des Jura.

Im Kanton Jura seien zahlreiche Arbeitsplätze bedroht. Zusätzlich beeinträchtigt werde die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz durch den starken Franken. Berret vertrat die Ansicht, dass die Schweiz auch den Preis für ihre Isolation zahlt.

(AWP)